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Marathon: Berlin ist auch ohne Rekord am schnellsten

Der verpasste Weltrekord tut dem Ruf des Berlin-Marathons als außergewöhnlich schnelle Strecke keinen Abbruch. Sieben Weltrekorde wurden hier schon gelaufen, sechs in den vergangenen elf Jahren. Doch wo ist die zeitliche Grenze?

Kein anderer Marathon weltweit kann mit diesem Tempo mithalten. Mehrfach wurden in Berlin Zeitbarrieren durchbrochen: 1998 war der Brasilianer Ronaldo da Costa der erste Läufer, der beim Marathon eine Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 20 km/h erreichte. Er war nach 2:06:05 Stunden im Ziel. 2001 durchbrach die Japanerin Naoko Takahashi in Berlin als erste Frau die 2:20-Barriere (2:19:46). 2003 rannte der Kenianer Paul Tergat unter 2:05 Stunden (2:04:55) und dann steigerte sich Haile Gebrselassie 2008 auf 2:03:59.

Doch was ist noch möglich? Die Meinungen gehen auseinander: Gebrselassie ist sich sicher, dass auch die Zwei-Stunden-Barriere fallen wird. „Aber vielleicht dauert das 20 oder 40 Jahre.“ Skeptischer ist Paul Tergat. „2:02 Stunden zu laufen, das wird sehr, sehr schwer. Denn ich glaube, wenn man die erste Hälfte schneller als 61:30 Minuten läuft, wird man einbrechen. Wir haben das Limit fast erreicht.“ Schon früher hatte Tergat erklärt: „Auch für Haile wird es immer schwerer, seinen Weltrekord zu unterbieten.“ Das Rennen am Sonntag gab ihm recht.

Tergat traut vier Landsleuten zu, in Gebrselassies Rekordbereich zu laufen: Olympiasieger Sammy Wanjiru, Martin Lel, James Kwambai und Duncan Kibet, der am Sonntag mit einem Hüftproblem aufgab. Irgendwann könnte auch Kenenisa Bekele Bestzeiten laufen. Der Äthiopier, der in Berlin im August Doppel-Weltmeister wurde (5000 und 10 000 m), hat sich aber noch nicht entschieden, wann er sein Marathon-Debüt gibt. Jörg Wenig

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