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Viktoria sucht Stadionlösung: BFV-Chef Schultz: „Uns läuft die Zeit davon“
Bei aller Freude über den Drittliga-Aufstieg hat Viktoria Berlin ein großes Problem: Ein geeignetes Stadion muss her - und zwar schnell.
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Nach der Kür zum Aufsteiger in die 3. Liga durch das Präsidium des Nordostdeutschen Fußballverbandes muss der FC Viktoria Berlin seine Suche nach einem geeigneten Stadion für die kommende Saison intensivieren. „Es ist eine schwierige Gemengelage. Ich weiß, dass uns die Zeit davon läuft. Die Dinge müssen im Mai entschieden werden“, sagte der Präsident des Berliner Fußball-Verbandes und NOFV-Vizechef Bernd Schultz dem MDR.
Das Stadion in Lichterfelde genügt nicht den Drittliga-Anforderungen durch den Deutschen Fußball-Bund. Ausweichorte in Berlin wären das Mommsenstadion oder das Olympiastadion, was jedoch mit großen Kosten verbunden wäre. Als Alternative brachte Schultz eine provisorische Arena auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel ins Spiel.
Schultz bezeichnete es als „Armutszeugnis für die Stadt Berlin“, dass nach jahrelangen Diskussionen keine neue Genehmigung für den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark als Spielstätte vorliege.
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Das NOFV-Präsidium hatte am Freitagabend den Saisonabbruch wegen der Corona-Pandemie bestätigt. Regionalliga-Spitzenreiter Viktoria Berlin wurde somit zum Aufsteiger erklärt. Viktoria hatte in elf Spielen elf Siege erkämpft und ist auch noch im Landespokal dabei. Auch in den Testspielen im März und April gegen Regionalliga-Konkurrenten blieb das Team unbesiegt. „Das ist eine außergewöhnliche Serie. Wo wir stehen, stehen wir nicht umsonst, das haben wir uns hart erarbeitet“, sagte Muzzicato.
„Das ist für uns eine Riesensache. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Verein im Frühjahr 2019 durch die Insolvenz geführt werden musste. Was sich seither in Lichterfelde entwickelt hat, ist gar nicht hoch genug zu bewerten“, sagte Vereinspräsident Ulrich Brüggemann. Mit dem Aufstieg bricht laut Sportdirektor Rocco Teichmann ein neues Kapitel nach „aufregenden Jahren“ an: „Jetzt gilt es, auf dem nächsten Level zu bestehen.“
Viktoria bleibt optimistisch
Sollte Viktoria keine den Regularien entsprechende Spielstätte finden, wäre der Aufstiegstraum für die neue dritte Kraft im Berliner Fußball allerdings schnell wieder vorbei. „Es ist seitens des DFB so, dass dann der nächstplatzierte nachrücken kann, sofern er nicht ein ähnliches Problem hat, da warten wir jetzt mal die Prozesse ab“, sagte Schultz. Erster Nachrücker wäre VSG Altglienicke, die aber ähnliche Stadionschwierigkeiten hat. Nutznießer könnte letztlich sogar noch der Tabellenvierte FC Carl Zeiss Jena sein.
Bei Viktoria ist man aber zuversichtlich und rechnet in der am 23. Juli startenden Saison schon mit Duellen gegen prominente Clubs. „Ob 1860 München, 1. FC Saarbrücken, Waldhof Mannheim oder MSV Duisburg, um nur einige zu nennen. Da sind klangvolle Namen dabei. Wir freuen uns darauf und werden alles dafür tun, um eine gute Rolle zu spielen“, sagte Geschäftsführer Peer Jaeckel.
Trainer Benedetto Muzzicato denkt schon wieder ans Sportliche: „Es geht nicht darum, es irgendwie zu schaffen, in der Liga zu bleiben. Natürlich ist der Klassenerhalt für einen Aufsteiger das primäre Ziel. Aber ich will auch auf dem Level unseren Fußball sehen, dass wir uns verbessern, Dominanz ausstrahlen, Spiele prägen und uns vor keiner Mannschaft verstecken“. (dpa)
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