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Nach dem Sieg in der Bundesliga gegen Wolfsburg wartet auf Bayer Leverkusen gegen Manchester City ein echter Härtetest.

© Swen Pförtner/dpa

Champions League: Bayer im Festival-Fieber - Guardiola: „Werde alt“

Mit dem ersten Champions-League-Sieg im Rücken reist Leverkusen voller Euphorie nach England. Trotz Außenseiterchancen will die Mannschaft den eigenen „Sound“ gegen City auf die große Bühne bringen.

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Bayer Leverkusen wähnt sich im Festival-Fieber - Pep Guardiola hingegen hat in der Champions League schon so ziemlich jede Bühne gesehen. So klang der spanische Spitzentrainer fast etwas ermüdet, als er nach knapp zehn Jahren auf sein 100. Königsklassen-Spiel mit Manchester City angesprochen wurde. 

„Mir wird bewusst, dass ich alt werde. Jedes Spiel ist ein Meilenstein. Das ist gut. Es bedeutet, dass wir jede Saison dabei waren“, sagte Guardiola. Für Leverkusen hingegen ist die Reise auf die britische Insel mit dem Gastspiel beim englischen Spitzenclub um Toptorjäger Erling Haaland ein echtes Abenteuer.

„Sound of Dreams“ als Leverkusens Motto

Denn die Champions League ist für den Bundesligisten in dieser Saison nicht nur eine sportliche Herausforderung und Bühne – die Werkself inszeniert die Gruppenphase der Königsklasse wie ein Festival. Das gilt auch für das Spiel am Dienstagabend (21.00 Uhr/DAZN).

Unter dem Motto „Sound of Dreams“ wird jeder Spieltag wie ein Konzert gedacht – mit Musik-Playlists, Social-Media-Elementen und Tourpässen für die Fans. Jedes Stadion wird zur Bühne, die Fans sind das Publikum, und die Gegner treten als Co-Acts auf. Mit Guardiolas Manchester City wartet ein sehr hochkarätiger Co-Act - bei dem Leverkusen im allerersten Aufeinandertreffen als klarer Außenseiter performt. 

„Jetzt kommen geile Spiele“

Der Auftritt im City of Manchester Stadium dürfte anspruchsvoll werden, doch Leverkusen reist mit Selbstbewusstsein an. Denn der starken Form von Bayer 04 hat auch die Länderspiel-Unterbrechung nichts anhaben können: Dem 6:0 gegen Heidenheim ließ die Werkself ein 3:1 beim VfL Wolfsburg folgen - und schob sich erstmals in dieser Saison in der Tabelle auf einen Champions-League-Platz vor.

„Jetzt kommen geile Spiele. Jeder will solche Spiele spielen, jeder lebt für diese Spiele“, sagte Bayer-Profi Malik Tillman, der beim jüngsten Erfolg in Wolfsburg nach einer zwischenzeitlichen Verletzungspause seinen dritten Treffer für Bayer erzielte. „Ich war noch nie im City-Stadion, das ist etwas ganz Besonderes, das ist eine neue Erfahrung. Ich freue mich riesig darauf“, erklärte der Offensivspieler mit Blick auf das Duell mit Haaland und Co.

Erster Champions-League-Sieg bringt Rückenwind

Dass die Werkself mit solcher Vorfreude auftritt, liegt auch an der starken Entwicklung in den vergangenen Wochen. Trainer Kasper Hjulmand hat das Team nach einem holprigen Start stabilisiert und wieder auf Kurs gebracht. Die Bilanz des Dänen in der Bundesliga kann sich sehen lassen. In neun Liga-Partien holte Bayer unter ihm 22 Punkte, insgesamt stehen nun 23 Zähler zu Buche – drei mehr als vor einem Jahr unter Xabi Alonso zum gleichen Zeitpunkt.

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Den Aufwärtstrend bestätige auch der 1:0-Sieg am vergangenen Champions-League-Spieltag bei Benfica Lissabon. Er war nicht nur der erste Dreier der Gruppenphase, sondern auch ein Beweis dafür, dass Leverkusen in Drucksituationen bestehen kann. Mit diesem Schwung reist die Werkself nach England – während City zumindest seine Generalprobe am Wochenende in der Premier League mit 1:2 gegen Newcastle verpatzte. 

Trotz Personalsorgen: Bayer will eigenen „Sound“ erklingen lassen

International ist das Team von Guardiola jedoch bislang äußerst stabil: Drei Siege in der Königsklasse - zuletzt ein 4:1 gegen Borussia Dortmund - sowie ein Unentschieden bedeuten aktuell Rang vier im Gesamtranking. Leverkusen folgt mit der Hälfte der Punkte deutlich dahinter auf Platz 21 und kassierte vor dem ersten Erfolg ein bitteres 2:7 gegen Titelverteidiger Paris Saint-Germain und zwei Remis.

Jetzt ist Mut gefragt. „Unser Learning aus den anderen Spielen gegen Top-Gegner ist, dass wir mutiger auftreten müssen“, sagte Bayer-Sportgeschäftsführer Simon Rolfes. „Du musst auch gegen Top-Mannschaften versuchen ihnen wehzutun. Klar wird es Phasen geben, wo du leiden musst, wo du verteidigen musst. Aber wir müssen auch immer wieder versuchen, Akzente zu setzen.“

Allerdings gibt es auch ein Problem. „Unser Kader wird ja auch ein bisschen kleiner morgen sein. Das wird eine schwere Aufgabe“, erklärte Rolfes. Der formstarke Jonas Hofmann sowie Marin Terrier sind für den Wettbewerb nicht gemeldet. Neben zahlreichen Verletzten fehlen zudem Robert Andrich und Edmond Tapsoba gesperrt. 

Dennoch reist Bayer 04 mit dem Anspruch an, auch in Manchester ihren eigenen „Sound“ erklingen zu lassen. Während die Fans weiter fleißig Sticker für ihre Tourpässe sammeln, will die Werkself in England das Punktekonto für den Weg in die K.-o.-Phase aufbessern - und das nächste Kapitel ihrer Europa-Tour schreiben.

© dpa-infocom, dpa:251124-930-334273/1

Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.

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