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Mach es noch einmal: Quarterback Peyton Manning (37) steht im Spätherbst seiner Karriere noch einmal im Super Bowl.

© Reuters

Super Bowl 2014: Das Spiel der Stärkeren

Ein würdiges Endspiel: Beim Super Bowl in New York treffen sich mit den Seattle Seahawks und den Denver Broncos die beiden besten Teams der Hauptrunde wieder.

Selbst die Skyline von Seattle war hergerichtet worden. Auf den höchsten Wolkenkratzer der Stadt hatte man eine überdimensional große Nummer 12 projiziert – Symbol für das berüchtigte Publikum des örtlichen Football-Klubs, das im bis dato wichtigsten Spiel der Saison dauerhaft für eine Geräuschkulisse von mehr als 100 Dezibel sorgte. Ganz am Ende schlugen die Messgeräte sogar bis in den gesundheitsgefährdenden Bereich aus. Weil die Seattle Seahawks zum ersten Mal seit 2006 wieder im Super Bowl stehen, dem Endspiel der US-amerikanischen National Football League (NFL). Mit 23:17 (3:10) setzten sie sich am Sonntagabend (Ortszeit) im Halbfinale gegen die San Francisco 49ers durch. Im Finale am 2. Februar in New York treffen die Seahawks nun auf die Denver Broncos.

„Wir haben gegen ein großartiges Team gewonnen“, sagte Seattles Headcoach Pete Carroll, „und unsere Fans haben großen Anteil daran.“ Bis zur Pause hatte nämlich zunächst vieles auf die zweite Endspiel-Teilnahme der 49ers in Folge hingedeutet, die Kalifornier dominierten und führten 10:3. Im Schlussviertel zitterten allerdings die Hände von San Franciscos Quarterback Colin Kaepernick, vor der Kulisse von 68 000 Zuschauern leistete er sich zwei spielentscheidende Ballverluste, die Seattle umgehend in Punkte umwandelte. Nach der Partie schüttelten sich die verfeindeten Trainer der Teams, Carroll und Jim Harbaugh, schließlich nicht nur die Hand, sie umarmten einander sogar. Wenn auch ganz kurz.

Im ersten Halbfinale des Tages hatten die Denver Broncos zuvor die New England Patriots 26:16 besiegt, wobei Broncos-Quarterback Peyton Manning das Duell der Altmeister mit New Englands Tom Brady deutlich für sich entschied. Manning, 37, zeigte ein nahezu fehlerfreies Spiel, bei zwei Touchdown-Pässen erzielte er einen Raumgewinn von 400 Yards – ähnlich herausragende Statistiken wie in der regulären Saison. Abgesehen von der ersten Angriffserie punktete Denver stets bei eigenem Ballbesitz und zeigte zugleich, wie eine von Brady angeführte Mannschaft idealerweise zu schlagen ist: indem man die gegnerische Offensive um den dreifachen Super-Bowl-Sieger gar nicht erst aufs Feld lässt. Manning dagegen führte seine Broncos mit geradezu erschreckender Beständigkeit über das Feld. „Peyton hat großartig gespielt, sie waren klar besser“, sagte der unterlegene Brady, der eine historische Chance ausließ. Bei einem Sieg wäre der 36-Jährige der erste Spieler in der Geschichte mit sechs Endspiel-Teilnahmen gewesen.

In zwei Wochen kommt es nun in New York zu einer für American Football ungewöhnlichen Konstellation: Zum Höhepunkt der an Überraschungen sonst reichen Play-offs treffen mit Denver und Seattle zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder die besten Teams der regulären Saison aufeinander – ein wahrer Super Bowl.

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