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Sport: DEG und Hamburg Crocodiles klopfen für die nächste Saison an

Die umstrittene Abstiegsrunde in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) soll wie geplant ausgespielt werden. Dafür sprachen sich - wie bereits kurz berichtet - zwölf der 15 DEL-Klubs aus.

Die umstrittene Abstiegsrunde in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) soll wie geplant ausgespielt werden. Dafür sprachen sich - wie bereits kurz berichtet - zwölf der 15 DEL-Klubs aus. "Am Modus noch etwas zu ändern, wäre schädlich für die Liga. Das hätte man vorher machen müssen, wir haben lange genug zusammengesessen und darüber geredet", erklärt Wilfrid Fabel, Generalbevollmächtigter der Krefeld Pinguine, und sprach für die meisten Klubs.

Das Vorhaben der Star Bulls Rosenheim, die unattraktive Runde zu kippen, unterstützen nur die Nürnberg Ice Tigers und die Eisbären aus Berlin. "Es wäre sinnvoller, die beiden Letzten eine Play-down-Serie spielen zu lassen", sagt Nürnbergs Geschäftsführer Marcus Rössler. Bei der Gesellschafterversammlung am Donnerstag wird über den Rosenheimer Vorstoß abgestimmt. Die Fans sind sich offenbar nicht einig: Bei einer Umfrage des Pay-TV-Senders Premiere World stimmten 51,1 Prozent dafür, die Abstiegsrunde auszutragen, 48,9 Prozent dagegen.

Der DEL-Geschäftsführer Bernd Schäfer III schiebt in der Diskussion um die Abstiegsrunde den Schwarzen Peter dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) zu: "Eine Abstiegsrunde macht nur Sinn, wenn es einen Absteiger gibt, der in der Zweiten Bundesliga spielberechtigt ist." Und genau dies könne der DEB, unter dessen Obhut im Eishockey-Unterhaus gespielt wird, bisher nicht garantieren. Das Problem: Die Klubs in der DEL sind in ihrer Mehrheit GmbHs, die der Verband nicht als Mitglieder aufnehmen kann, ohne seine Gemeinnützigkeit zu verlieren. Kein Problem, meint DEB-Sportdirektor Franz Reindl: "Wir haben der DEL ausdrücklich zugesagt, dass der Absteiger bei uns spielen kann." Dafür habe der Verband der Profiliga vier Möglichkeiten angeboten, "ein Deckel von den vieren passt auf jeden Fall". Sollte eine GmbH keinen Stammverein als Mitglied anmelden können, biete man eine "befristete zweijährige vertragliche Vereinbarung" an, so Reindl.

Der DEL-Tabellenletzte Moskitos Essen, in der vergangenen Saison noch selbst in der DEB-Bundesliga, ließ sich vom Verband bereits zusichern, dass er bei einem Abstieg in der Zweiten Liga weiterspielen könne. "Kein Problem, der Verein wird Mitglied, über die GmbH läuft der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb", sagt Reindl: "Das machen bei uns mehrere Klubs so."

Ob Absteiger oder nicht, die DEL wird für die kommende Saison aufgestockt. "Wir wollen wieder auf 16 Teams kommen", sagt Schäfer. Die Rückkehr der Düsseldorfer EG nach zwei Jahren im Unterhaus ist offenbar so gut wie sicher, auch wenn der DEL-Chef sagt: "Da ist noch nicht alles in trockenen Tüchern." Selbst wenn der achtmalige Deutsche Meister sportlich den Aufstieg verpassen sollte, will man in der DEL nicht noch länger auf den Zuschauermagneten vom Rhein verzichten. Realistisch erscheint auch ein Einstieg der Hamburg Crocodiles. "Es wird in allernächster Zeit Gespräche geben", bestätigte Schäfer. Der Zweitligist mit dem Hamburger Unternehmer Klaus-Peter Jebens an der Spitze will mit aller Macht in die Deutsche Eishockey-Liga.

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