Paralympics Zeitung Peking 2022: Delia Kornelsen
Deutschlandfunk-Ultra
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Ihr wichtigster Gegenstand sei ihr Handy, sagt Delia Kornelsen. Sie hätte lieber ihre Pflanzen genannt: Pflanzen haben etwas Beruhigendes, sind eine Konstante. Dass ihre Wahl dennoch auf ihr Handy fällt, lässt sich leicht erklären: Delia steht ständig unter Strom. Sie selbst beschreibt es als eine Art FOMO – als „fear of missing out“, die Befürchtung, Dinge zu verpassen.
Da braucht es einen starken Ausgleich. Und für den sorgt in Delias Leben die Leidenschaft fürs Theater – neben ihrem Studium ist Schauspiel ihr Hobby. „Dabei kann man sich gut vom Alltag abkoppeln und aus sich herauskommen“, sagt sie. Als besonders hebt sie dabei hervor, immer in Resonanz zu anderen zu stehen. Das Theater bietet die Möglichkeit, „gemeinsam albern“ zu sein.
Studium als Ursache, Radio als Symptom
Kultur spielt in Delias Leben eine große Rolle. In Münster studiert sie Geographie und Kultur- und Sozialanthropologie und bezeichnet sich selbst als „Deutschlandfunk-Ultra“. Generell ist Radio das Medium ihrer Wahl. Das fällt nicht zuletzt durch ihre phantasievolle Redeweise auf: Seit einer Ausbildung in der Wortredaktion ihres Campusradios war sie „schockverliebt“, inzwischen moderiert sie regelmäßig die täglichen Morgen- und Abendsendungen.
Studium als Ursache, Radio als Symptom: Es gibt Themen, zu denen kann Delia nicht schweigen. Vor allem auf das Wahrnehmen von Ungerechtigkeiten ist sie sensibilisiert. Dabei liegt ihr auch das Thema Ableismus – die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer physischen oder psychischen Beeinträchtigung – am Herzen. Die Paralympics als, wie sie sagt, „unglaublich politisches Event“ möchte sie nutzen, um darauf aufmerksam zu machen und Blicke und Wahrnehmungen zu schärfen.
Lennart Glaser
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