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Sport: Der neue Kämpfer für das Istaf

Von Jörg Wenig Berlin. Das Istaf bekommt einen neuen Meeting-Direktor – und zwar einen mit Statur.

Von Jörg Wenig

Berlin. Das Istaf bekommt einen neuen Meeting-Direktor – und zwar einen mit Statur. Christian Schenk ist zwei Meter groß, im Jahre 1988 war er Zehnkampf-Olympiasieger. Er wird der neue Mann, der das Leichtathletik-Meeting retten soll. Dies wurde aus Kreisen der Golden League gegenüber dem Tagesspiegel bestätigt.

Am 6. September bildet das Leichtathletik-Meeting den Abschluss der Golden-League-Serie. Nach dem Bankrott der Istaf- GmbH hat die Nachfolge-Gesellschaft, die Leichtathletik-Veranstaltungs-GmbH (LVG), somit den entscheidenden Posten besetzt. Für die Istaf-GmbH war zuletzt der frühere Läufer Stéphane Franke der Meeting-Direktor. Zeitweilig im Gespräch war mit Alain Blondel, dem Lebenspartner von Weitspringerin Heike Drechsler, ein weiterer früherer Zehnkämpfer, der bereits in ähnlicher Funktion beim Hallen-Meeting in Karlsruhe tätig ist. Doch verhandelt wurde mit dem Franzosen, der im Olympiafinale 1988 beim Duell mit Schenk übrigens Sechster wurde, nicht. Die Nähe zu Berlin dürfte für Christian Schenk gesprochen haben.

„Die Tendenz ist gut, aber der Vertrag ist noch nicht unterschrieben“, kommentierte Christian Schenk. Der 37-Jährige, der eine Sportmarketing-Agentur mit Büros in Berlin sowie in Rostock besitzt und seit einiger Zeit in der Hauptstadt wohnt, war zuletzt hauptsächlich im Sport-Consulting für verschiedene Unternehmen tätig. Vor gut einem Monat präsentierte er unmittelbar vor der Vergabe der Leichtathletik-WM 2005 in Nairobi die Berliner Bewerbung, die allerdings keinen Erfolg hatte. Das lag auch an einem gefälschten Fax mit Istaf-Briefkopf, in dem verfrüht die Pleite der Istaf-GmbH verkündet worden war. Franke wird nach wie vor verdächtigt, Absender des Schreibens zu sein.

Die Position des Meeting-Direktors bei einer großen Veranstaltung übernimmt Christian Schenk zum ersten Mal. Die Rahmenbedingungen sind wegen der kurzfristigen Neuformation der Organisationsleitung nicht einfach, zumal das Istaf in diesem Jahr offenbar nicht im Olympiastadion stattfinden wird.

In der Arena wird im Zuge der Umbaumaßnahmen während der Fußball-Sommerpause das komplette Innnenfeld um zwei Meter abgesenkt. Die Laufbahn war bereits zuvor herausgerissen worden. Um kein Risiko einzugehen, dürfte das Istaf am 6. September daher im Friedrich-Ludwig-Jahn- Sportpark stattfinden. Dort wurde früher das Ost-Berliner Grand-Prix-Meeting Olympischer Tag veranstaltet. Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hat dem Stadionwechsel offenbar bereits zugestimmt. Im Vorfeld der Deutschen Meisterschaften 1998 war das Jahn-Stadion renoviert worden. Es fasst rund 19 000 Zuschauer, jedoch dürfte es die Möglichkeit für Zusatztribünen geben.

Innerhalb der nächsten 14 Tage wird eine weitere wichtige Entscheidung für das Istaf fallen. Wie berichtet, will die IAAF die Golden-League-Serie ab 2003 von sieben auf fünf Meetings reduzieren. Dafür gibt es insgesamt neun Bewerber. Bezüglich der weiteren Zugehörigkeit des Istaf zur Golden League gibt sich Christian Schenk kämpferisch: „Es war unglücklich, wie Berlin das Rennen um die WM verloren hat. Jetzt müssen wir das Istaf hier als Golden-League-Meeting unbedingt erhalten."

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