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Sport: Der vorzugsweise diktatorische Fußballtrainer muß Niederlagen einstecken (Kommentar)

Es gibt sicherlich nur wenige Tage im Leben des im siebenten Lebensjahrzehnt stehenden Otto Rehhagel, die unerfreulicher waren als die letzten zwei, drei, vier. Der überwiegend erfolgreich und vorzugsweise diktatorisch operierende Fußballtrainer hat nach seinem Rauswurf bei den Bayern im April 1996 seine zweite herbe persönliche Niederlage einstecken müssen.

Es gibt sicherlich nur wenige Tage im Leben des im siebenten Lebensjahrzehnt stehenden Otto Rehhagel, die unerfreulicher waren als die letzten zwei, drei, vier. Der überwiegend erfolgreich und vorzugsweise diktatorisch operierende Fußballtrainer hat nach seinem Rauswurf bei den Bayern im April 1996 seine zweite herbe persönliche Niederlage einstecken müssen. Der Höhepunkt der sportlichen Talfahrt war am Sonntag bei der 0:5-Niederlage der Pfälzer in Bremen erreicht. Daraufhin sah sich die Kaiserslauterer Vereinsführung gezwungen, Rehhagel zum Einlenken zu zwingen. Der bisher allein regierende "König Otto" musste den aufmüpfigen Ciriaco Sforza begnadigen.

Nun wird der Schweizer, der Rehhagel offen kritisiert hatte, nicht gleich Reklame für die "Otto-find-ich-gut"-Devotionalien machen. Dafür findet der aufmüpfige Fußballer seinen Trainer nicht mehr gut genug. Im Gegenteil, denn Sforza ist von seiner Kritik wegen eines vermeintlich falschen Personalkonzepts, mangelhafter Taktik und fehlerhafter Menschenführung des Trainers nicht abgerückt.

All das war Rehhagel schon in München vorgeworfen worden. Es ist die "Ottokratie", die sich in 14 Bremer Jahren herausgebildet hatte und noch einmal in Kaiserslautern kurzfristig Erfolg haben sollte. Doch die Zeiten, da sich Rehhagel vor laufenden Kameras hinstellen konnte, um mit halb geschlossenen Augen über die Vorzüge seines Führungsstils zu dozieren, sind endgültig vorbei. Noch lächerlicher mutet da nur noch das Verhalten der Lauterer Führungsetage an. Sie wollen doch tatsächlich den Eindruck erwecken, Rehhagel gehe nicht als Verlierer aus dem Machtkampf hervor.

miro

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