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Sport: Deutscher Wasserballpokal: Einhändiger Torwart und Pokal mit Beule

Schadlos hat der deutsche Wasserballpokal die 48 Stunden zwischen Berlin, Stuttgart und Berlin nicht überstanden. Eine dicke Beule ziert den Topf mit den zwei Henkeln, obwohl Andreas Schlotterbeck schwört, ein guter Bewacher gewesen zu sein.

Schadlos hat der deutsche Wasserballpokal die 48 Stunden zwischen Berlin, Stuttgart und Berlin nicht überstanden. Eine dicke Beule ziert den Topf mit den zwei Henkeln, obwohl Andreas Schlotterbeck schwört, ein guter Bewacher gewesen zu sein. Ihm war die Ehre zuteil geworden, das kostbare Stück für die Wasserfreunde Spandau 04 zur Cup-Endrunde nach Untertürkheim zu transportieren. Und zum 19. Mal, nach dem 9:4-Endspielerfolg gegen den gastgebenden SV Cannstatt, wieder einzupacken. Die Wasserball-Trophäe ist nun wieder in der Charlottenburger Chaussee beim Sponsor McDonalds zu besichtigen, mit neuer Gravur und zusätzlicher Veredelung.

Diese Beule wird in Zukunft daran erinnern, auf welch kuriose Weise der Favorit aus Berlin den 55. Titel in seiner Vereinsgeschichte erreichte. Eine Woche vor dem nächsten Spiel in der Champions-League bei Jug Dubrovnik sorgte der Weltklassetorhüter Alexander Tchigir einmal mehr für den Höhepunkt. Diesmal als Feldspieler zwischen den Pfosten, der den Ball lediglich mit einer Hand berühren durfte. So verlangt es das Reglement, wenn ein Torhüter - Igor Uchal hatte ein entsprechendes Foul begangen - herausgestellt wird und ein Feldspieler dessen Platz einnimmt. Trainer Peter Röhle schickte beim 9:4 eineinhalb Minuten vor Schluss den zuvor für Uchal ausgewechselten Tchigir als Feldspieler wieder ins Wasser, beorderte dafür einen anderen auf die Wechselbank. Mit einer blauen Badekappe gekennzeichnet nahm Tchigir wieder seinen Stammplatz im Tor ein, in der Rolle einen Feldspielers, der den Ball eben nicht mit zwei Händen berühren darf. Aber ein Mann seiner Klasse kann auch einhändig halten.

Damit war den aufstrebenden Cannstättern, die unter der Führung des ehemaligen Neuköllner Trainers Henry Thiedke nun sogar auf einen Europacup-Startplatz hoffen dürfen, vor 1200 Zuschauern auch die letzte kleine Chance genommen. Die Enttäuschung hielt sich in Grenzen. Deshalb ist es auch nicht sehr wahrscheinlich, dass ein Cannstätter vor lauter Frust den Pokal malträtiert hat.

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