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U21-EM: Deutschland spielt zum Auftakt nur 1:1 gegen Serbien

Bei der U21-EM muss sich die deutsche Mannschaft gegen Serbien mit einem Unentschieden begnügen. Emre Can trifft nach frühem Rückstand zum Ausgleich.

War je eine Aufstellung einer deutschen U-21-Nationalmannschaft mit mehr Spannung erwartet worden als die zum EM-Auftakt in Prag gegen Serbien? Spielt er oder spielt er nicht? Das war die Frage. Er, der Champions-League-Sieger, Marc-Andre ter Stegen vom FC Barcelona? Oder spielt doch sein Konkurrent Bernd Leno aus Leverkusen?

Deutschland geriet früh in Rückstand

Es war dann doch der Champions-League-Sieger, der das Privileg hatte, das erste deutsche Gegentor der bei der U-21-EM in Tschechien hinzunehmen. Und es war eines, bei dem er machtlos war. Der deutsche Defensivverbund hatte Serbiens Spielgestalter Filip Djuricic nicht aufhalten können. Ein entschiedenes Solo schloss er mit dem 0:1 in der achten Minute ab – dass Robin Knoche als letzter Abwehrspieler getunnelt wurde, sah zwar unglücklich für Knoche aus, doch es war nur der letzte Fehler in einer langen Kette. Und man konnte sich auch fragen: Warum in aller Welt ist Djuricic in der Hinrunde der abgelaufenen Bundesliga-Saison, als er an Mainz ausgeliehen war, nie aufgefallen?
Dabei hatte das Team von Trainer Horst Hrubesch ambitioniert begonnen. Den defensiv gut gestaffelten Serben begegneten sie äußerst aggressiv. Kevin Volland, ganz offenbar im Vollbesitz seiner Kräfte, war nicht nur Rechtsaußen, über seine Seite hatten die Serben wenig zu bestellen. Anders war es auf der linken Außenbahn, wo Amin Younes schon im Ansatz große Probleme mit den körperlich robusten Serben hatte. Dass der Außenverteidiger Christian Günther und eben Knoche manche Probleme in der Feinabstimmung hatten, hätte beinahe noch vor der Pause zum zweiten Gegentor geführt, aber Milos Jojic verfehlte das Tor knapp.
Doch nach dem Rückstand war auch zu erkennen: Dieser Mannschaft mangelt es nicht an Selbstbewusstsein. Das 0:1 vermochte sie nur kurz zu irritieren, schon in der 17. Minute gelang der Ausgleich durch den Liverpooler Emre Can, der sich selber zum Leader ausrufen hatte. Nach einem Zuspiel von Younes setzte Volland Can in Szene, der seinen Gegenspieler lässig aussteigen ließ und mit einen Flachschuss ins linke Toreck vollendete. Can war nach dem Spiel trotzdem nicht zufrieden: „Wir sind schwer ins Spiel gekommen, konnten uns zum Glück aber noch steigern“, sagte Can.

Dänemark siegte 2:1 gegen Gastgeber Tschechien
Nach seinem Tor sah es für einen Augenblick danach aus, als gewinne die DFB-Equipe die Oberhand. Doch der Elan verschwand schnell. So gut wie nie gelang es, das Spiel einmal schnell zu machen. Und die Serben, angetrieben vom überragenden Juricic, blieben auch in der zweiten Hälfte das bessere Team. Angreifer Philipp Hofmann hatte keine einzige Torszene. Es ist ein Rätsel, warum Hrubesch auf den Mainzer Johannes Geis verzichtete, nachdem er den überforderten Moritz Leitner vom Feld holte. Geis‘ Pässe hätten das Spiel strukturieren können, so aber bleib der Spielaufbau behäbig, langsam. In keiner Phase drängte sich der Eindruck auf, dass dieses Team mehr als ein Remis gegen die Serben erzielen wollte, was den Verdacht nahelegt, dass die Favoritenrolle dieser Mannschaft nicht unbedingt guttut. Nach einer gelb-roten Karte wegen einer Schwalbe gegen Christian Günter schwanden letzte Hoffnung das Spiel noch gewinnen zu können.

Emre Can (rechts) traf für Deutschland zum 1:1 gegen Serbien.
Emre Can (rechts) traf für Deutschland zum 1:1 gegen Serbien.

© Eisenhuth/dpa

Für die kommenden Aufgaben gegen Dänemark, dass sein Auftaktspiel gegen Tschechien 2:1 gewann und die Gastgeber kündigte Can Besserung an. „Ich glaube, die nächsten zwei Spiele werden wir gewinnen.“

Stefan Osterhaus

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