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DFB-Chef Reinhard Grindel will den Amateurfußball weiter stärken.

© dpa

Diskussion um Montagsspiele: DFB-Chef Reinhard Grindel fordert mehr Ehrlichkeit

DFB-Präsident Reinhard Grindel spricht sich gegen zu viele Bundesliga-Spiele am Sonntag aus, wenn Montagsspiele wegfallen. Und er appelliert an die Fans.

Von Johannes Nedo

Zu behaupten, dass Reinhard Grindel ein schwieriges Jahr 2018 hinter sich hat, wäre absolut untertrieben. Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) musste einige Tiefschläge hinnehmen: die Affäre um Mesut Özil, die desaströse WM, die Hängepartie um Bundestrainer Joachim Löw und der Abstieg in der Nations League. Hätte der DFB nicht die EM 2024 zugesprochen bekommen, wäre Grindel wohl nicht mehr im Amt. So kann der 57-Jährige nun zum Ausklang des Jahres noch ein paar angenehme Termine wahrnehmen.

Am Dienstagabend etwa sprach er zum Thema „Die gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs“ in Berlin. Bei der Diskussionsrunde, die vom Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) und dem Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg veranstaltet worden war, betonte Grindel natürlich die „Integrationskraft des Fußballs“ und beschrieb ihn als wohl „letztes Lagerfeuer der Gesellschaft“, an dem alle zusammenfinden.

Allerdings sprach er auch Themen an, die ihm im nächsten Jahr noch das Präsidentenleben erschweren könnten – und da geht es vor allem um den belasteten Dialog zwischen DFB und Fans. So äußerte sich Grindel also zu einer Baustelle, die sich durch die angekündigte Abschaffung der Montagsspiele in der Bundesliga ab 2021 ergeben dürfte: Dann würden immer mehr Erstligapartien am Sonntag stattfinden. Das lehnt Grindel ab.

„Der Sonntagnachmittag gehört dem Amateurfußball“, betonte er. Darauf müsse auch der Bundesliga-Fußball Rücksicht nehmen. Und an die Fans gewandt, sagte Grindel: „Bei Streitthemen sind oft die Vereine eher die Ansprechpartner als der DFB.“ Schließlich seien es auch die Zweit- und Drittligisten, die an Montagsspielen festhalten wollen, weil sie so mehr Mittel aus Fernsehrechten erlösen könnten. „Wir brauchen in der Diskussion mehr Ehrlichkeit.“ Ja, auch das kommende Jahr dürfte für Grindel herausfordernd werden.

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