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Christian Seifert

© dpa

TV-Rechte: DFL geht auf Premiere zu

Bei der neuen Ausschreibung der TV-Rechte wird die Deutsche Fußball Liga auf zwei wesentliche Punkte des ursprünglichen Konzeptes verzichten. Somit kommt die DFL im Pay-TV-Bereich seinem alten Partner entgegen.

Ein komplett fertiges Signal mit Kommentierung für den Pay-TV-Bereich werde es ebenso wenig geben wie einen 24-Stunden- Fußball-Kanal, erklärte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert am Dienstag in Frankfurt: "Wir haben klar gesagt, dass wir darauf verzichten werden."

DFL setzt weiter auf Premiere

Vor allem der Verzicht auf das vorproduzierte Signal für den Pay-TV-Bereich dürfte die Verhandlungen mit Premiere erleichtern. Der Bezahlsender hatte dieses Vorhaben, das Teil der inzwischen aufgelösten Vertrages mit Sirius war, heftig kritisiert. Trotz der Probleme setzt die DFL weiterhin auf den Abo-Sender. "Ich gehe davon aus, dass Premiere ein Angebot abgibt", sagte Seifert. Der Kurs der Premiere-Aktie war in den vergangenen Tagen um mehr als die Hälfte eingebrochen, nachdem der Sender seine Abonnentenzahl um fast eine Millionen Kunden nach unten korrigiert hatte. Der DFL-Geschäftsführer erklärte: "Wir werden so ausschreiben, dass es sowohl für den Free- als auch für den Pay-Bereich attraktive Angebote gibt."

Zu den Auswirkungen der momentanen Bankenkrise sagte Seifert: "Es kann sein, dass das auch in die aktuellen TV-Verhandlungen hineinreicht." Bisher sei es bei TV-Verträgen üblich gewesen, dass es bis zum 1. Mai hundertprozentige Bankgarantien für die folgende Saison gegeben habe. "Die Liga muss abwägen, wie sehr das Festhalten an alten Gewohnheiten die Verhandlungen limitiert", sagte der DFL- Geschäftsführer.

24-Stundenkanal wird es nicht geben

Fußball rund um die Uhr wird es auch in den nächsten Jahren nicht geben. In dem gescheiterten Konzept mit der Agentur Sirius war ein Kanal mit 24 Stunden Fußball an sieben Tagen der Woche vorgesehen. Das finanzielle Risiko sei nach dem Aufkündigung des Vertrages für die Liga alleine nicht tragbar, erklärte Seifert.

Aufgrund des Scheiterns des Milliarden-Vertrages mit Sirius hat die DFL die TV-Vermarktung selber übernommen. "Wir werden die neue Ausschreibung im Rahmen der Empfehlungen des Kartellamtes durchführen", kündigte Seifert an. Das eigentliche Bieterverfahren soll Ende Oktober mit dem Versand der Unterlagen "an interessierte Marktteilnehmer" beginnen.

Bis dahin können sich TV-Sender, Agenturen und andere Unternehmen, die die Medienrechte für die drei Spielzeiten 2009/2010, 2010/2011 und 2011/2012 verwerten möchten, bei der DFL registrieren lassen. Bereits im April hatte die DFL die Ausschreibung zum ersten Mal angekündigt. Aufgrund des Vetos des Bundeskartellamts kam es aber nicht zur Eröffnung des Verfahrens, und der Vertrag mit dem Vermarkter Sirius wurde gelöst. (mbo/dpa)

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