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Sport: Die Legende lebt

Box-Idol Max Schmeling wird weltweit gewürdigt

Berlin Weltweit haben Prominenz aus Politik und Sport den in der vorigen Woche im Alter von 99 Jahren verstorbenen früheren Box-Weltmeister Max Schmeling gewürdigt. Beim 35. Ball des Sports in Frankfurt am Main verlas der mehrmalige Box-Weltmeister Henry Maske einen Brief der Sport-Legende. Schmeling sollte in Frankfurt im Beisein von Bundespräsident und Schirmherr Horst Köhler die „Goldene Sportpyramide“ verliehen werden. Doch der Tod des einstigen Weltmeisters ließ die Ehrung zu einem bewegenden Nachruf werden.

Maske war von Schmeling dazu auserkoren, die hochrangige Auszeichnung an seiner Stelle entgegenzunehmen, „egal, was passiert“, so Schmeling. Maske rang mit Tränen, als er bekannte: „Max hatte das gute Recht zu gehen. Irgendwie ist er trotzdem bei uns.“ Dann verlas er den Brief des wohl größten deutschen Sportidols in Auszügen: „Die Pyramide zu erhalten, bedeutet mir sehr viel. Und weil ich selber nicht bei Ihnen sein kann, bitte ich Sie, meinem ,Enkel’ Henry Maske diesen Preis zu übergeben.“

Bundespräsident Köhler löste die gedrückte Stimmung mit seiner persönlichen Laudatio: „Max Schmeling war ein positiver Mensch, eine Zeitperson des 20. Jahrhunderts. Er hat bewiesen, was Leistung bedeutet. Kurz gesagt, solche Vorbilder brauchen wir.“

In den USA hat Muhammad Ali mit Trauer und großer Achtung Abschied von Schmeling genommen. „Er war ein hervorragender Sportler, einer der größten Boxchampions, die jemals gelebt haben“, sagte der frühere Schwergewichtsweltmeister. „Das Wichtigste war jedoch, dass er ein anständiger Mann war, der dafür kämpfte, woran er glaubte. Seine Legende wird ewig weiterleben.“

In den USA, wo Schmeling die legendären Kämpfe gegen Joe Luis bestritt, würdigten ihn die Zeitungen auf der ersten Seite. Im Sport-Fernsehsender ESPN hieß es: „Schmeling war ein Idol. Eines, das nach dem Ende der Nazis sogar noch wuchs.“ An den Sensationssieg gegen Joe Louis 1936 und die Niederlage zwei Jahre danach erinnerte auch Ali. „Er und Joe werden jetzt im Himmel über ihre legendären Fights plaudern.“

Eine besonders schöne Beschreibung von Schmeling lieferte Ed Brophy: „Er war größer als sein Sport“, sagte der Präsident der International Boxing Hall of Fame, in die Max Schmeling 1992 als einziger Deutscher aufgenommen worden ist. dpa

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