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Die Premiere geht daneben: Potsdams Handballer zahlen in der Bundesliga Lehrgeld
Im Duell der Aufsteiger muss sich der 1. VfL Potsdam in eigener Halle Bietigheim geschlagen geben. Doch danach geht der Blick schnell nach vorn.
Stand:
Niederlagen im Ligabetrieb hatten für den 1. VfL Potsdam zuletzt Seltenheitswert. Ganze drei waren es in der vorigen Saison, davon nur eine im Jahr 2024. Aber das war halt noch in der Zweiten Liga.
Nun ist Potsdam eine Liga höher tätig – und wollte gegen Mitaufsteiger SG BBM Bietigheim erfolgreich ins Abenteuer Handball-Bundesliga starten. Doch das ging am Sonntagnachmittag vor gut 1500 Zuschauern in der heimischen Arena gründlich schief.
Das historische erste Tor für Potsdam in der Bundesliga gelang Nils Fuhrmann in der ersten Spielminute, aber das war letztlich nicht mehr als eine Notiz in der Statistik. Denn am Ende hieß es 26:28 (11:12) gegen einen Kontrahenten, gegen den Potsdam in der Aufstiegssaison beide Partien gewonnen hatte. Nach dem Aus im DHB-Pokal gegen Drittligist Empor Rostock (25:28) war es bereits der zweite Dämpfer für das Team des neuen Trainers Emir Kurtagic.
Dabei lief es gerade in der ersten Hälfte gegen Bietigheim nicht schlecht, zwischenzeitlich führte der VfL 9:5 (23. Minute). Zur Pause lag das Team dann bereits im Rückstand, der bis auf vier Tore anwuchs (13:17/37.). Potsdam kämpfte sich zurück und schaffte mehrmals den Ausgleich, zuletzt beim 26:26 durch Nicholas Schley in der 58. Minute. Die letzten beide Tore gelangen jedoch Bietigheim.
Maxim Orlov schafft beim Comeback sechs Tore
„Das hatten wir uns natürlich anders vorgestellt“, sagte Maxim Orlov. Der Rückraumspieler war bei seinem Comeback nach einer Fußverletzung mit sechs Treffern bester Torschütze der Partie, konnte die Auftaktniederlage jedoch auch nicht verhindern. „Ich würde jedes Tor gegen zwei Punkte tauschen. Doch das war teilweise zu viel jugendlicher Leichtsinn von uns“, sagte der 22-Jährige.
Trainer Kurtagic zeigte durchaus Verständnis für die Unzulänglichkeiten in der Mannschaft, die nach dem Aufstieg gleich mehrere Leistungsträger verloren hatte: „Wir haben junge Spieler und diese Spieler müssen auch Fehler machen dürfen. Ich glaube, das ist der Prozess, durch den wir jetzt durchmüssen.“
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Kreisläufer Josip Simic, der drei Tore beisteuerte, kritisierte die Aufs und Abs im Spiel: „Wir haben Schwankungen gehabt, dass wir erst phasenweise richtig gut gespielt haben und dann wieder vier bis fünf Minuten nicht so gut.“
Die erste Chance auf Punkte ist vertan, der Blick ging aber schnell nach vorn. „Das war nur der erste von 34 Teilen, morgen geht die Sonne wieder auf“, sagte Kurtagic.
Leichter wird es allerdings in der nächsten Partie mit Sicherheit nicht. Am Donnerstag tritt Potsdam bei der MT Melsungen an, dem Fünften der abgelaufenen Saison. Melsungen ist am vergangenen Wochenende mit einem 36:31-Auswärtssieg gegen Elverum Handball aus Norwegen (Hinspiel: 28:23) in die Gruppenphase des Euro Cups eingezogen. (Tsp/dpa)
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