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Australian Open - Roger Federer

© dpa

Australian Open: Die Sonne geht, Federer kommt

Der Schweizer Roger Federer zieht mit Mühe ins Halbfinale der Australian Open ein. Nikolai Dawidenko hätte sich beinahe zum dritten Mal in Folge als Stolperstein erwiesen.

Melbourne - So manches geht Tennisspielern bei Seitenwechseln durch den Kopf, besonders wenn sie hinten liegen. Selbstzweifel, Zorn, Frustration, das volle Programm. Als Roger Federer aber beim Stand vom 2:6 und 2:3 im Viertelfinale der Australian Open auf seiner Bank saß, wirkte der Schweizer gefasst. Dabei hatte der Weltranglistenerste während der vergangenen Stunde geradezu kläglich gespielt. 22 leichte Fehler waren Federer bereits unterlaufen, seine Aufschlagquote war inakzeptabel. Nikolai Dawidenko hatte leichtes Spiel mit ihm.

Doch es gab etwas, auf das Federer in dieser Phase fest vertraute. „Ich weiß einfach, dass mein Gegner an einem normalen Tag sein allerbestes Tennis spielen muss, um mich zu schlagen“, sagte der 15-malige Grand-Slam-Sieger. Zunächst gelang das Dawidenko, und alles sah danach aus, als könne der Russe Federer zum dritten Mal hintereinander bezwingen. Doch am Ende war es der Schweizer, der mit 2:6, 6:3, 6:0, 7:5 in sein 23. Grand- Slam-Halbfinale in Folge einzog. Dort trifft er am Freitag auf Jo-Wilfried Tsonga. Der Franzose besiegte den an Nummer drei gesetzten Novak Djokovic mit 7:6 (10:8), 6:7 (5:7), 1:6, 6:3, 6:1.

„Es sah nicht gut aus, aber ich bin auch nicht in Panik verfallen“, sagte Federer später zufrieden. Ihm hatte zunächst die tief stehende Sonne über der Rod-Laver-Arena zu schaffen gemacht. Er spielte auf Zeit und legte nach dem ersten Satz eine ausgedehnte Toilettenpause ein: „Ich hoffte, dann wäre die Sonne ein paar Zentimeter weiter weg.“ So kam es: Die Sonne zog langsam weg und Federer langsam davon. „Ich bin wirklich froh, dass ich gegen einen Spieler gewonnen habe, der gerade so einen Lauf hat“, sagte Federer, „das ist ein gutes Zeichen“ Nach dem Aus von Titelverteidiger Rafael Nadal haben sich Federers Chancen auf einen Triumph in Melbourne erhöht, der Druck sei für ihn jedoch nicht geringer geworden. „Es hat sich durch Rafas Niederlage nichts verändert“, sagte Federer, „ich habe immer noch alle Hände voll zu tun mit meinen Gegnern.“ Das Viertelfinale gegen Dawidenko hat es gezeigt.

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