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Sport: Die verschlafene Bewerbung (Glosse)

Was ist da schief gegangen? Wer hat da geschlafen?

Was ist da schief gegangen? Wer hat da geschlafen? Es ist dem Normalbürger nicht so einfach zu vermitteln, woran die Berliner Bewerbung um die Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Jahr 2005 gescheitert ist. Die Berliner sind zu spät gekommen, weil irgendjemand an der Schnittstelle zwischen dem Deutschen und dem Berliner Verband die ablaufende Bewerbungsfrist vergessen hat. Zunächst waren eher die Jahre 2007 oder 2009 für eine WM-Ausrichtung avisiert worden, dann bot sich kurzfristig die Chance für 2005. Das hat nicht geklappt, weil die Deutschen ausgerechnet auf dem Feld der Organisation versagt haben, auf dem sie ansonsten für perfekt gehalten werden.

Am Ende einer Kette aus Ärgernissen steht jedoch auch eine positive Erkenntnis. Denn in einer Hinsicht hat die WM-Bewerbung funktioniert. Der Berliner und der Deutsche Verband haben gemeinsam mit dem Senat an einem Strang gezogen. Das wird der Weltverband IAAF sehr wohl registriert haben, der auch aufgrund der Lage Berlins mit Blick Richtung Osteuropa immer wieder Interesse an diesem Veranstaltungsort bekundet hat. Das könnte sich auszahlen, selbst wenn es bei der zunächst vagen Reihenfolge des im vergangenen Jahr verstorbenen IAAF-Präsidenten Primo Nebiolo bliebe: Paris (2003), London (2005), Tokio (2007), Berlin (2009).

Aber vielleicht sind die Berliner sehr viel schneller wieder im Gespräch, als viele glauben. Das aber hätten sie dann nicht ihrem Organisationsgeschick zu verdanken, sondern einem Problem der Konkurrenz. Die Londoner nämlich suchen immer noch das Zentrum ihrer Bewerbung: das Stadion.

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