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Ein Tor erzielt, eines vorbereitet und anschließend oben bedankt: Der Wolfsburger Spielmacher Diego.
© dpa

Wolfsburg - Stuttgart 2:0: Diego glänzt glänzte als Torschütze, Vorbereiter und Antreiber

Spielmacher Diego sichert seinem VfL Wolfsburg einen 2:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart und verhilft Dieter Hecking zu einem gelungenen Einstand. Doch der neuen VfL-Trainer bekam auch demonstriert, dass noch einiges zu tun ist bei seinem

Von Christian Otto

Seine mutige Idee, mitten im tiefsten Winter im kurzärmeligen Trikot zu spielen, hatte eine große Tücke. Denn in der einen folgenschweren Szene des Auswärtsspiels beim VfL Wolfsburg machte Sven Ulreich den Eindruck, als habe ihn die Kälte gelähmt. Bei einem durchaus haltbaren Schuss des Brasilianers Diego reagierte der Schlussmann des VfB Stuttgart viel zu langsam und kassierte prompt das 0:1. Die Wolfsburger ließen ihrer verdienten Führung aus der 51. Minute nur wenig später das 2:0 folgen. Nach einem Freistoß von Diego war Innenverteidiger Alexander Madlung mit dem Kopf zur Stelle und besiegelte zum Einstand des neuen Trainers Dieter Hecking einen glanzlosen 2:0 (0:0)-Erfolg. Der Schwung und Elan, den sich die Verantwortlichen beim VfL Wolfsburg von ihrem Trainerwechsel versprochen haben, hielten sich über weite Strecken der Begegnung in Grenzen. Gerade einmal 24.125 Zuschauer – so zumindest die offizielle Durchsage – waren bei eisigen Temperaturen gekommen, um die Heimpremiere von Hecking und den ersten Bundesligaauftritt von Ivan Perisic im Wolfsburger Trikot sehen. Der Kroate, für acht Millionen Euro während der Winterpause von Borussia Dortmund geholt, zeigte im rechten Mittelfeld einen soliden Auftritt. Weil der Angriff mit Ivica Olic als einzige Spitze in der ersten Hälfte kaum Wirkung zeigte, brachte Hecking nach dem Seitenwechsel mit dem Niederländer Bas Dost einen zusätzlichen Torjäger ins Spiel. Der Mut zu mehr Offensive wurde mit dem Treffer von Diego schnell belohnt.

Was die Wolfsburger gegen die technisch starken Stuttgarter zu bieten hatten, entsprach bereits dem Naturell ihres neuen Trainers. Hecking versteht sich in der Gilde der Bundesliga-Cheftrainer als solider Arbeiter, dem der Hang zum Größenwahn fern liegt. „Als Trainer muss man herausfinden, wie eine Mannschaft tickt. Dieses Kennenlernen ist noch nicht abgeschlossen“, sagt der 48-Jährige, der gegen Stuttgart mit Christian Träsch, Ricardo Rodriguez und Madlung drei Reservisten das Vertrauen schenkte.

Rodriguez zeigte einen harmlosen Auftritt und wurde zur Halbzeit ausgetauscht. Der Rest des Teams lieferte eine solide Leistung ab und profitierte gegen die torgefährlichen, aber glücklosen Stuttgarter von der individuellen Klasse Diegos. Der Dribbelkünstler glänzte als Torschütze, Vorbereiter und Antreiber. Trotzdem wartet auf Hecking noch viel Arbeit, um dem VfL wieder zu einer ansehnlicheren Spielphilosophie zu verhelfen, die mehr Fans anlockt.

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