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Vergebener Elfmeter: Diegos Egoismus bringt bei Wolfsburg den Job von Trainer McClaren in Gefahr

Seine Gesichtsfarbe hatte ein tiefes und fast beängstigendes Rot angenommen. Als Steve McClaren erklären sollte, warum ihm sei eigener Spielmacher nicht gehorcht, fand der sonst so charmante Trainer des VfL Wolfsburg deutliche Worte.

Von Christian Otto

Seine Gesichtsfarbe hatte ein tiefes und fast beängstigendes Rot angenommen. Als Steve McClaren erklären sollte, warum ihm sei eigener Spielmacher nicht gehorcht, fand der sonst so charmante Trainer des VfL Wolfsburg deutliche Worte. Da war dieser Elfmeter in der 80. Minute, eine gute Chance, die 1:0-Führung von Hannover 96, herausgeschossen durch ein Tor von Sergio Pinto, zu egalisieren. McClaren hatte angeordnet, dass Neuzugang Patrick Helmes den Strafstoß ausführen sollte und war sich sicher, dass es auch so kommen würde. Aber Diego setzte sich mit seinem Ego durch, schnappte sich den Ball und scheiterte mit einem Schuss an die Latte. „Ich drehe mich und sehe, wie sich Diego den Ball nimmt. Unglaublich!“, meinte McClaren, für den die Eigenwilligkeiten seines teuersten Spielers und die 0:1-Pleite in Hannover bittere Folgen haben könnten.

Eine teure Mannschaft wie den VfL Wolfsburg, gerade erst noch mit sechs teuren Profis verstärkt, mitten in den Abstiegskampf zu führen, ist keine gute Referenz für eine langfristige Zusammenarbeit. Wenn McClaren am Samstag im Heimspiel gegen den Hamburger SV keinen Erfolg für den VfL verbuchen kann, dürfte der erfolglose Chefcoach kaum noch zu halten sein. „Die Medien führen die Diskussion über den Trainer. Ich nicht. Ich denke nach“, sagte Dieter Hoeneß, der sehr verärgerte Boss des VfL Wolfsburg. Ob Diego für seine Disziplinlosigkeit, die dem Ansehen seines Trainers weiter geschadet hat, noch eine Geldstrafe zahlen muss, soll teamintern geklärt werden.

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