Sport: Diesmal trifft Sanogo ins leere Tor
Kaiserslautern schlägt Bielefeld 2:0 und rückt in der Tabelle weiter nach oben
Kaiserslautern - Es war nicht schwer zu erraten, wo Mathias Hain in diesem Augenblick am liebsten gewesen wäre: woanders. Weit weg, nur nicht hier im Fritz- Walter-Stadion, wo man den Torwart von Arminia Bielefeld nach einem der peinlichsten Fehler seiner Karriere auslachte. Hains Teamkollege Radim Kucera hatte den Ball in seine Richtung geköpft, weil er von Kaiserslauterns Stürmer Boubacar Sanogo bedrängt worden war. Kucera hatte nicht sehr genau geköpft, und deswegen war der Ball in Richtung Torauslinie gehüpft. Hain aber hatte einen Lauterer Eckball verhindern wollen und den Ball auf der Linie im Zurücklaufen zurück ins Spielfeld geschubst. Das Problem war nur: Dort stand Sanogo. Nachdem er vor einer Woche in Bremen das verwaiste Tor verfehlt hatte, machte er es diesmal besser. Es war zwei Minuten vor Ende der Höhepunkt einer niveauarmen Begegnung, die 2:0 (1:0) für Kaiserslautern endete.
Dabei war der Sieg nicht unbedingt verdient. Die Bielefelder hatten mehr Spielanteile, die Lauterer überhaupt nur zwei Chancen. Die andere hatte ebenfalls Sanogo in Minute neun mit einem Kopfball zur Führung genutzt. Dank des Stürmers aus der Elfenbeinküste und mit viel Glück blieb der FCK im vierten Spiel in Folge ungeschlagen und hat das noch vor kurzem unmöglich Erscheinende fast geschafft: die Abstiegsplätze zu verlassen. „In unserer Situation ist egal, wie man spielt – drei Punkte sind wichtig“, sagte Marco Engelhardt. Der Kapitän wurde wie Halil Altintop für viele missglückte Aktionen ausgepfiffen. Als Altintop ausgewechselt wurde, erreichten die Pfiffe eine ungekannte Lautstärke. Altintop verschwand im Sprinttempo in der Kabine und würdigte Trainer Wolfgang Wolf keines Blickes. „Ich denke er war sauer, weil er schlecht gespielt hat“, sagte Wolf. „Das ist nicht der Altintop, den ich kenne. Er muss eine Schippe drauflegen.“
Ärgern durften sich vor allem die Bielefelder, die viele Chancen ungenutzt ließen. Bielefelds Trainer Thomas von Heesen klagte: „So ein Spiel dürfen wir nie und nimmer verlieren.“ Weil sie es aber doch taten, nähern sich die Bielefelder der Abstiegszone immer mehr.