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In WM-Form. Fritz Dopfer war in Adelboden so gut wie nie im Riesenslalom.

© REUTERS

Groß in Schwung: Dopfer und Neureuther überraschen im Riesenslalom

Historisches Ergebnis für die deutschen Männer im Riesenslalom: Erstmals in der Weltcupgeschichte fahren mit Fritz Dopfer und Felix Neureuther gleich zwei Deutsche auf das Siegerpodest.

Kurz nach dem historischen Erfolg dachte Felix Neureuther schon an den nächsten Tag. „Fürs Feiern bleibt leider nicht so viel Zeit, weil am Sonntag schon wieder Slalom ist“, sagte der drittplatzierte Skirennfahrer aus Partenkirchen. „Aber Anstoßen werden wir schon, die Generalprobe ist uns gut gelungen vor der WM.“ Vor Neureuther wurde Fritz Dopfer beim letzten Weltcup-Riesenslalom vor Schladming Zweiter und konnte das beste Resultat seiner Karriere kaum fassen: „Mir fehlen die Worte“, sagte der 25-Jährige. „Ich hätte mir das nie erträumt, diesen zweiten Platz.“

Nur der Amerikaner Ted Ligety landete am Samstag bei seinem vierten Sieg im fünften Riesentorlauf der Saison noch vor den beiden Deutschen. Allerdings profitierten alle vom Patzer des in Führung liegenden Österreichers Marcel Hirscher, der im zweiten Durchgang kurz vor dem Ziel seinen großen Vorsprung verspielte und am Ende nur 16. wurde.

„Für mich ist es das erste Riesenslalom-Podium, sicher freue ich mich, aber mit gemischten Gefühlen. Weil ich weiß, dass ich eigentlich nur Vierter geworden wäre“, sagte Neureuther. Der Fehler des Gesamtweltcupsiegers ermöglichte das Resultat mit zwei deutschen Athleten auf dem Riesentorlauf-Podest. Das hatte es in der Geschichte des alpinen Weltcups in dieser Disziplin noch nie gegeben.

Die Grundlage für den Erfolg hatten Dopfer und Neureuther mit Rang acht und neun im ersten Durchgang gelegt, der Rückstand auf den Drittplatzierten Franzosen Thomas Fanara betrug jeweils nur rund eine halbe Sekunde. Beide hatten aber bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um den Gefrierpunkt mit dem „schwierigsten Riesenslalomhang der Welt“ (Neureuther) zu kämpfen. „Es ist extrem schwer, weil es oben gleich steil weggeht, da muss man von der ersten Sekunde an konzentriert sein“, meinte der Athlet vom SC Garmisch. „Auch der Zielhang ist nochmal sehr steil und verlangt einem alles ab.“

Als Neureuther im zweiten Durchgang die Spitze übernahm, war das Ansporn für den nachfolgenden Teamkollegen. „Als ich gehört habe, das Felix führt, hat mir das nochmal einen Motivationsschub gegeben“, sagte Dopfer im Zielbereich. Nach einem schwierigen Auftakt in die Saison geht der Trend auch für ihn nach Rang vier in Alta Badia rechtzeitig vor der WM nach oben. „Marcel und Ligety bleiben in einer eigenen Liga, aber danach können wir uns um die Plätze streiten“, meinte Neureuther. (dpa)

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