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1500 Sporthallen für Flüchtlinge: DOSB-Chef Hörmann befürchtet "Erosion" des Sports

Der DOSB rechnet in der Flüchtlingskrise mit 1500 belegten Sporthallen bis Jahresende. Präsident Hörmann fordert die Politik auf, "neue Wege" zu finden.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) geht davon aus, dass in Deutschland zurzeit rund 1000 Sporthallen mit Flüchtlingen belegt sind. „Wir gehen davon aus, dass es bis Ende des Jahres etwa 1500 Hallen sein werden“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Donnerstag auf der 5. Sportkonferenz im Deutschlandfunk in Köln zum Thema „Grenzenlos gefordert? Der Sport und die Flüchtlingsfrage."
Während in Nordrhein-Westfalen momentan etwa 400 der insgesamt 7000 Hallen für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden, ist das Verhältnis in anderen Bundesländern problematischer. In Bremen seien es ein Drittel der vorhandenen Sporthallen, berichtete Hörmann.
„Es kann eine Erosion nach sich ziehen, wenn wir keine neuen Wege gehen“, meinte der Chef des Dachverbandes und verwies auf eine Zunahme von Mitgliedsaustritten aus Sportvereinen. „Turnhallen als Flüchtlings-Unterkunft zu nutzen, ist der bequemste Weg. Die Politik muss beginnen, neue Wege zu gehen.“ Dies sieht die neue NRW-Sportminister Christina Kampmann ähnlich. „Wir müssen Alternativen finden. Die Turnhallen dürfen nur eine Übergangslösung sein“, sagte die SPD-Politikerin.
Hörmann betonte aber auch, dass der Sport besonders für die Integration von Menschen geeignet ist. „Der Sport ist besonders gut geeignet, Brücken zu bauen und Grenzen abzubauen“, meinte er. Ein Fünftel der rund 90 000 deutschen Sportvereine würden bereits integrative Projekte anbieten. (dpa)

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