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Der Berliner Spieler Kent Robin Tönnesen (r.) versucht sich am Kreis gegen den Gummersbacher Julius Kühn durchzusetzen. Die Füchse gewinnen das Spiel.

© dpa

Füchse Berlin besiegen VfL Gummersbach 26:24: Dramatisches Ende einer Negativ-Serie

Fünf Spiele waren die Füchse Berlin ohne Sieg geblieben, im Heimspiel gegen Gummersbach gewannen die Handballer dank Torwart Petr Stochl dramatisch 26:24

Silvio Heinevetter fasste den Abend mit einer simplen Geste zusammen: Daumen hoch, dazu ein Augenzwinkern. Die Aktion galt allerdings keinem Fan oder Bekannten auf der Tribüne, sondern jenem Mann, mit dem sich Heinevetter von Berufswegen um den Platz im Tor der Füchse Berlin streitet: Petr Stochl. Der Tscheche, mittlerweile im neunten Dienstjahr beim Handball-Bundesligisten, war am Mittwochabend die prägende Figur im Punktspiel der Berliner gegen den VfL Gummersbach. Trotz Stochls herausragender Leistung ging es aber wieder einmal dramatisch zu – mit dem besseren Ende für die Füchse. Dank eines 26:24 (17:13)-Sieges beendeten sie ihre Negativ-Serie von wettbewerbsübergreifend fünf Begegnungen ohne Sieg. „Uns hat am Ende einfach die Spritzigkeit und die Souveränität gefehlt“, sagte Manager Bob Hanning, „das ist im Moment das große Problem dieser Mannschaft, daran müssen wir arbeiten.“

Nach der jüngsten Kritik von Hanning, Trainer Erlingur Richardsson möge doch bitte regelmäßiger auf den Nachwuchs setzen, veränderte der Isländer seine Startformation auf drei Positionen – allerdings mehr oder weniger freiwillig: Für den verletzten Kapitän Fredrik Petersen durfte sich Bjarki Elisson auf Linksaußen versuchen, für den beim Nationalteam stark beanspruchten Fabian Wiede rückte Kent Robin Tönnesen in die erste Sieben, und am Kreis durfte sich Ignacio Jimenez anstelle von Jesper Nielsen (Gehirnerschütterung) verdingen.

Stochl trieb die Gummersbacher in die Verzweiflung

Der Spielfluss der Berliner litt zunächst allerdings nicht unter den personellen Umstellungen, im Gegenteil. Neben Petar Nenadic, der wie gewohnt aus allen Lagen und Entfernungen traf, tat sich in der Offensive vor allem Elisson mit schnellen Gegenstößen und sicheren Abschlüssen hervor. Und defensiv? Nun ja, das war so eine Sache. In der ersten Viertelstunde agierten beide Teams im Grunde ohne richtige Deckung, sodass Silvio Heinevetter im Berliner Tor und Carsten Lichtlein im Gummersbacher, also das Torhütergespann der deutschen Nationalmannschaft, kaum einen Ball zu greifen bekamen (8:6/14.). Nachdem die Berliner ihre Abwehr auf eine 5-1-Formation umgestellt und Petr Stochl für Heinevetter gebracht hatten, bauten sie ihre Führung bis zur Pause (17:13) beständig aus – und setzten phasenweise sogar spielerische Glanzpunkte. Fabian Wiedes No-Look-Pass über die eigene Schulter war allein das Eintrittsgeld wert.

Nach der Pause war es erneut Stochl, der die Gummersbacher vollends aus dem Rhythmus brachte und in die Verzweiflung trieb: Drei parierte Siebenmeter gegen Raul Santos und den ehemaligen Berliner Mark Bult sowie weitere Paraden brachten die 6124 Zuschauer in der Schmeling-Halle wieder ins Spiel und die Füchse in eine komfortable Ausgangsposition (21:15/40.). Genau wie bei so manch wildem Auf und Ab in den letzten Begegnungen machten sie es in der Schlussphase aber erneut unnötig spannend und ließen die Gummersbacher auf ein Tor herankommen (25:24), ehe Faruk Vrazalic mit dem letzten Tor die Entscheidung besorgte. Beste Werfer waren Petar Nenadic und Bjarki Elisson (jeweils 7).

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