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Der Japaner Ryoyu Kobayashi gewinnt bei der Vierschanzentournee seinen dritten Goldenen Adler.

© REUTERS/Kai Pfaffenbach

Dritter Tournee-Titel: Skispringer Kobayashi gewinnt die Vierschanzentournee

Der Japaner und Top-Favorit Kobayashi hat das Duell gegen den Andreas Wellinger schlussendlich klar für sich entschieden. „Mister Vierschanzentournee“ gewinnt seinen dritten goldenen Adler.

Ryoyu Kobayashi hat die 72. Vierschanzentournee der Skispringer gewonnen.

Der 27 Jahre alte Japaner blieb am Samstag in Bischofshofen in der Gesamtwertung mit Tagesrang zwei (137 und 139 Meter) vor dem Deutschen Andreas Wellinger und sicherte sich seinen dritten Tournee-Titel.

Olympiasieger Wellinger blieb bei erstmals winterlichen Tournee-Bedingungen nach Sprüngen auf 132 und 137 Meter Gesamtzweiter, konnte das seit 2002 andauernde Warten auf einen deutschen Gesamtsieg aber nicht beenden.

Den Sieg in Bischofshofen holte sich der Österreicher Stefan Kraft vor Kobayashi und dem Slowenen Anze Lanisek. Kraft wurde im Gesamtklassement Dritter. Kobayashi und der Tagesfünfte Wellinger lieferten sich über zehn Tage auf höchstem Niveau ein packendes Duell, bei dem sich der Japaner von Station zu Station steigerte.

Es geht ganz grauenvoll, wenn man so gar nicht helfen kann. Das ist echt am Arsch.

Claudia Wellinger, Mutter von Andreas Wellinger

Kobayashi: „Mister Vierschanzentournee“

Diesmal erschien der erste deutsche Titel seit Sven Hannawald vor 22 Jahren tatsächlich bis zum Schlusstag greifbar. Zu Stoch und dem früheren DDR-Springer Helmut Recknagel schloss Kobayashi mit dem Gewinn seines dritten goldenen Adlers auf.

Nur der fünfmalige Sieger Janne Ahonen aus Finnland sowie Jens Weißflog (vier) haben mehr Titel als Spezialist Kobayashi, den der Stadionsprecher als „Mister Vierschanzentournee“ bezeichnete.

Wellinger: Deutschlands Hoffnungsträger

Zur Paul-Außerleitner-Schanze, auf der der junge Wellinger schon als Schüler gesprungen war, brachte Deutschlands Hoffnungsträger zahlreiche Begleiterinnen und Begleiter mit. Vater, Schwester, Schwager, Freundin mit Familie waren mit an der Schanze - und auch die Mutter, die sichtlich mit ihrem Sohn litt.

„Es geht ganz grauenvoll, wenn man so gar nicht helfen kann. Das ist echt am Arsch“, sagte Claudia Wellinger, die im verschneiten Auslauf wartete, in der ARD. Von dort waren der lange flache Anlauf und der Schanzentisch teilweise nur schwer einzusehen.

Andreas Wellinger (rechts) gratuliert Ryoyu Kobayashi zum Sieg.
Andreas Wellinger (rechts) gratuliert Ryoyu Kobayashi zum Sieg.

© AFP/Kerstin Joensson

„Wir hoffen, dass es dauerhaft gleich viel schneit oder regnet oder was auch immer das ist“, hatte Topspringer Wellinger vor dem Wettbewerb zu den Bedingungen gesagt. Die Spur musste zwischen den Athleten mit Laubbläsern vom Schnee befreit werden.

Wetterumschwung in Bischofshofen

Ein ordentlicher Wetterumschwung war eine weitere Hoffnung für Wellinger, der trotz eines Rückstands von 4,8 Punkten (umgerechnet 2,67 Meter) als klarer Außenseiter in diesen Showdown ging.

Schließlich machte Kobayashi im Pongau von Anfang an den besseren Eindruck. Der Tournee-Führende sprang in allen Probesprüngen sowie der Qualifikation weiter als Wellinger.

Wellinger legte im ersten Durchgang solide vor, wogte im Auslauf aber eher unzufrieden den Kopf hin und her. Rund 20 Minuten und viele Schneeflocken später konterte Kobayashi beeindruckend und mit der Bestweite des ersten Durchgangs. Seinen dritten Titel perfekt zu machen, war für den Japaner im zweiten Durchgang angesichts von 19 Punkten Vorsprung nur noch Formsache. (dpa)

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