zum Hauptinhalt

Sport: Ein Sieg gegen die Serie

Nach dramatischen Schlusssekunden schlägt Alba Berlin die Artland Dragons 80:77

Berlin - Es war das Spiel eins nach der blamablen Heimniederlage im Uleb-Cup gegen Debrecen, laut Trainer Emir Mutapcic die schwächste Partie, die er von seiner Mannschaft, den Basketballern von Alba Berlin, je gesehen hat. Dass zuletzt ziemlich viel schief ging bei den Berlinern, zeigte ein Blick ins Programmheft. Dort machte sich Alba in der Statistik kurzerhand zum Sieger des Uleb-Cup-Spiels im Dezember in Podgorica – obwohl die Deutschen in der Schlussphase verloren hatten. Doch gestern bewies Alba, dass Zahlendreher nicht unbedingt für einen Sieg notwendig sind. Im Bundesligaspiel gegen die Artland Dragons Quakenbrück siegten die Gastgeber nach dramatischen Schlusssekunden 80:77 (42:33). Doch vor 6110 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle leisteten die Berliner nur streckenweise Wiedergutmachung für die letzten Wochen mit fünf Niederlagen in sechs Spielen. Beste Korbschützen bei Alba waren Gerald Brown (18) und Matej Mamic (17), Topscorer wurde Quakenbrücks Marko Bulic (20).

Angetrieben von Spielmacher Brown und von Tanel Tein starteten die Berliner mit viel Schwung ins neue Jahr und gewannen das erste Viertel 23:17. Alba verkraftete es auch, dass Center Jovo Stanojevic, sonst Punktelieferant Nummer eins, nach dem zweiten Foul schnell wieder ausgewechselt wurde. Im zweiten Spielabschnitt zog Alba innerhalb von zwei Minuten sogar auf 32:19 davon, doch statt souverän so weiterzuspielen, kam die Mannschaft völlig aus dem Rhythmus und ließ Quakenbrück auf 33:31 herankommen. Schon mehrfach in dieser Saison hatte Alba hohe Führungen noch vergeben, schon mehrmals hatte die gegnerische Zonenverteidigung die Berliner verwirrt – so auch gestern. Gleichzeitig schlossen sie ihre Angriffe zu hastig ab.

Mit sieben Punkte in Folge, darunter ein Dreipunktewurf von Matej Mamic mit der Sirene, bauten die Berliner die Führung bis zur Pause wieder auf. Doch auch in der zweiten Halbzeit ließen sie die Gäste immer wieder herankommen. Marko Bulic, der beste Dreierschütze der Liga, traf hintereinander dreimal aus der Distanz, und schon hatte Quakenbrück nur noch einen Punkt Rückstand (51:52).

Brown und Szymon Szewyzyk antworteten ebenfalls mit Distanzwürfen, und es schien einige Zeit, als müssten die Berliner Fans doch nicht bis zur letzten Sekunde um den Sieg zittern. Doch das Gegenteil war der Fall. 100 Sekunden vor dem Ende glichen die Artland Dragons aus, es wurde dramatisch. Achtmal wurde die Partie in den letzten 75 Sekunden für Freiwürfe unterbrochen, Alba sicherte sich mit Mühe das 80:77.

Das neue Jahr hat mit einem Sieg begonnen – der allerdings nicht glanzvoll, sondern am Ende glücklich war.

Helen Ruwald

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false