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Sport: Ein Spiel, zwei Rückkehrer

Alba begrüßt heute Mamic und Ex-Trainer Mutapcic in der Schmeling-Halle

Berlin - Wenn Emir Mutapcic heute auf das Parkett der Max-Schmeling-Halle zurückkehrt, dann ist er unwichtig. Das behauptet Emir Mutapcic, der ehemalige Basketballtrainer von Alba Berlin. Denn beim Bundesligaspiel seines neuen Klubs BS Energy Braunschweig (19.30 Uhr) bei seinem alten Klub wird noch ein zweiter Mann zurückkehren: Matej Mamic wird erstmals seit seinem schweren Unfall im November, bei dem er sich das Rückenmark prellte, als Zuschauer in der Halle sein.

Wenn die beiden Rückkehrer heute vorgestellt werden, dann wird Mamic lautstarken Beifall bekommen, zudem sind verschiedene Aktionen der Fans für ihn geplant. Mutapcics Begrüßung dürfte etwas ruhiger verlaufen. Dabei hat der Bosnier viel für Alba geleistet, bevor er im Januar 2005 wegen Erfolgslosigkeit entlassen wurde. In fünf Jahren gewann Mutapcic drei Meisterschaften und zweimal den Pokal. Mutapcic sagt: „Es ist in Ordnung, wenn die Zuschauer ihre Emotionen zu Mamic schicken.“ Mamic sei ein Vorbild für die Menschen.

Und das will dieser auch sein. Auch deshalb hat er mit seiner Rückkehr so lange gewartet, bis er keine Halskrause mehr tragen musste. „Ich will nicht, dass die Menschen mich bemitleiden. Sie sollen mir ins Gesicht schauen und nicht auf eine Krause an meinem Hals starren, während sie mit mir sprechen.“ Der Kroate redet sehr schnell und laut, er ist ein bisschen nervös vor seiner Rückkehr.

Der 31-Jährige wird heute auf der Spielerbank sitzen und sein Team von dort aus anfeuern. „Ich weiß, dass das den anderen hilft“, sagt er. Auch in Zukunft will der Kaptitän der Mannschaft so häufig wie möglich beim Training und den Spielen sein, auch wenn er noch nicht aktiv mitwirken kann. Dass er rechtzeitig bis zu den Play-offs Ende April wieder fit genug ist, um mitzuspielen, glaubt Mamic inzwischen nicht mehr. „In ein bis zwei Wochen will ich erst einmal das Krankenhaus verlassen.“ Ob der heutige Mittwoch ein guter Tag wird, das hänge ausschließlich vom Ergebnis des Spiels ab. „Wenn wir gewinnen, ist alles gut“, sagt Mamic. Eine Niederlage gegen den Tabellenletzten Braunschweig ist ohnehin unwahrscheinlich, obwohl bei Alba Centerspieler Stanojevic verletzt fehlt.

Das weiß auch Emir Mutapcic. „Es wird sehr, sehr schwer“, sagt er. Mit den gleichen Worten schätzt er die Chancen seiner Mannschaft ein, den Abstieg noch zu verhindern. „Aber wir können es schaffen“, sagt Mutapcic, der erst seit zwei Wochen in Braunschweig arbeitet. Über seine Gefühle vor der Rückkehr will er am liebsten nicht sprechen. Einen kleinen Blick in sein Inneres lässt er aber doch zu: „Ich will nicht weinen“, sagt Emir Mutapcic.

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