zum Hauptinhalt
Kein Fußball. Vor dem Handballtraining ist Stretching wichtig.

© IMAGO/Lobeca

Ein Sport für das Selbstbewusstsein : Warum Handball zu mir passt

Unsere Schülerpraktikantin suchte nach zwei Jahren Sport im Homeoffice nach der passenden Sportart – und fand sie beim Handball. Ein Erlebnisbericht.

Von Brenda Zerfaß

Stand:

Ich gehe in die große, im Dunkeln erleuchtete Schule hinein. Als ich die Tür öffne, höre ich das laute Quietschen von Schuhen, euphorische Rufe und die harte Stimme des Trainers. Der Kloß in meinem Magen wird größer, heute ist mein erstes Probetraining. Ich sehe zwei große, sportliche Mädchen, sie lächeln mich an und ich folge ihnen in die Umkleidekabine. Ich fühle mich etwas besser und ehe ich mich versehen konnte, stehe ich in der Halle.

Als sich die Corona-Situation etwas beruhigt hatte, wurde mir klar, dass ich unbedingt wieder mit einem Mannschaftssport anfangen möchte. Fit halten konnte ich mich zwar zuhause auch, mit Workouts, Fitnessübungen und ähnlichem. Aber Sport in einer Mannschaft, der Zusammenhalt und das Gruppengefühl haben mir gefehlt. Ich überlegte lange, was zu mir passen könnte, und Handball klang perfekt.

Also meldete ich mich zusammen mit einer Freundin kurzerhand zu einem Probetraining beim CHC (Charlottenburger Handball-Club) an. Ich zweifelte vor dem ersten Training viel. Ich malte mir Horrorszenarien aus, wie ich von gemeinen Trainern und zickigen Mitspielerinnen ausgelacht werde, sah mich, wie ich viel schlechter als alle anderen hinter einem nicht gefangenen Ball herrenne und ertappte mich dabei, wie ich meine Fähigkeiten gegen Null einschätze und kolossale Angst vor dem Versagen hatte. Ich merkte schnell, dass diese Sorgen unbegründet waren.

Die Trainer haben mich motiviert und mir Tipps gegeben

Natürlich bin ich keine Profihandballerin, aber schlecht war ich nicht. Es hat richtig Spaß gemacht, mit den anderen Mädchen Pässe zu üben, Angriffstaktiken zu trainieren und völlig erschöpft, lachend auf der Bank zu sitzen. Die Trainer haben mich motiviert und mir Tipps gegeben, am Ende der anderthalb Stunden bin ich glücklich und mit dem Wissen, dass Handball mein neuer Sport wird, nach Hause gegangen.

Mittlerweile gehe ich seit gut einem Monat regelmäßig zum Training. Ich spiele in der weiblichen C-Jugend (Jahrgang 2008), beim Training sind eine Trainerin und ein Trainer und immer so ungefähr acht Mädchen dabei, im Verein sind natürlich mehr, aber nicht alle können jedes Mal kommen. Training findet meist in der Anna-Freud-Schule am Halemweg statt, es gibt aber viele Handballvereine in Berlin, die ein Probetraining anbieten.

Ich habe Spaß dabei und sehe bereits kleine Fortschritte. Mein Selbstbewusstsein ist gestiegen und an mein erstes Probetraining kann ich schmunzelnd zurückdenken und bin froh, diese Entscheidung getroffen zu haben. Ich kann gar nicht abwarten, mich weiter zu verbessern und irgendwann mein erstes richtiges Spiel zu haben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })