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Konrad Wilczynski greift wieder an.

© ddp

Handball: Ein süßes Problem

Konrad Wilczynski und Ivan Nincevic duellieren sich bei den Füchsen auf Linksaußen.

Berlin - Sich jetzt bereits die Tabelle einzurahmen, hält Konrad Wilczynski nun wirklich für zu früh. „Wenn wir zum Ende der Saison auch noch in der Spitzengruppe stehen würden, dann vielleicht“, sagt der Linksaußen der Füchse. Aber nach nur einem Spieltag in der Handball-Bundesliga und dem Sieg in Hannover mache das wohl nicht so viel Sinn. Während der Österreicher den Hinweis darauf eher als einen Gag auffasst, reagiert Trainer Dagur Sigurdsson sogar wirsch auf das immer wiederkehrende Thema einer möglichen Platzierung. „Ich habe keine Lust darauf, das Team immer nur daran messen zu lassen“, sagt er vor dem heutigen Heimspiel gegen TuS N-Lübbecke (17.30 Uhr, Schmeling-Halle). Viel wichtiger sei es für ihn, dass die positive Entwicklung anhalte. Die Voraussetzungen dafür seien gut.

Auch deshalb, weil bei den Berlinern alle Positionen nun doppelt gut besetzt sind und es damit unter den Spielern einen Konkurrenzkampf um Spielanteile gibt. „Dagur hat ein süßes Problem“, sagt Ivan Nincevic. Der Widerpart des 28-jährigen Kroaten ist jener Wilczynski, der 2008 noch Torschützenkönig in der Bundesliga war. „Ich spüre überhaupt keinen Druck deshalb, im Gegenteil, ich komme mit Konny super aus“, sagt Nincevic und beginnt regelrecht zu schwärmen: „So harmonisch, wie das hier bei den Füchsen läuft, habe ich es noch nie erlebt.“

Eigentlich war Nincevic nur als Aushilfe für die vergangene Rückserie geholt worden, nachdem sich Wilczynski verletzt hatte. Diese Chance aber nutzte er mit derart starken Auftritten, dass die Füchse ihm einen Zweijahresvertrag gaben. Jetzt hofft er sogar auf eine Rückkehr in die kroatische Nationalmannschaft.

Wilczynski sagt über den Zweikampf mit Nincevic, dass „ich das nur positiv sehe, wir werden beide gleichermaßen unsere Chancen bekommen". Dabei geht es für den Wiener, der durch Muskelverletzungen in der Hüfte und im Oberschenkel sowie einen Bänderriss im Handgelenk lange ausgefallen war, auch um einen neuen Vertrag. Unmissverständlich hat ihm Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning signalisiert, dass er in dieser Saison eine deutliche Leistungssteigerung erwarte. „Das sagt Bob ja schon seit vier Jahren. Natürlich würde ich gern bei den Füchsen bleiben“, sagt Wilczynski, „aber ich weiß auch, dass ich andere Möglichkeiten habe.“ Dass die Kritik am 28-Jährigen gerade in der Phase am größten war, als er verletzt war, empfand er allerdings als nicht so toll. „In Berlin hat man eben immer Druck“, meint Wilczynski.

Dagur Sigurdsson ist jedenfalls froh, dass er die zwei „schnellen und trickreichen Spieler auf hohem Niveau“ in seinem Team hat. Er möchte sie aber keinesfalls herausheben und ergeht sich lieber in allgemeinen Floskeln wie: „Jeder spielt eine Rolle, die Tagesform entscheidet, wir wollen das beste Team.“ Beim Saisonauftaktspiel in Hannover-Burgdorf war er mit der Angriffsleistung allgemein nicht zufrieden, das betraf auch die Linksaußen. „Ich habe aber beim Siebenmeter getroffen“, betont Konrad Wilczynski mit einem vielsagenden Lächeln, denn Ivan Nincevic war zuvor gescheitert. Am Ende stand ein 26:18 für die Füchse im Spielprotokoll. Für 20 Stunden waren sie sogar Tabellenführer.

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