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Sport: Eine ganze Menge Arbeit

Noch zeigt 1860 unter Götz keine Fortschritte – 0:1 gegen VfB

München. Damit erst niemand auf die Idee käme Zweifel zu hegen, stellte Falko Götz eilig eine Gewissheit in den Presseraum des Münchner Olympiastadions. „Ich bin hierher gekommen, um Dinge zu verändern“, sagte der Trainer des TSV 1860 München nach seinem ersten Spiel in neuer Funktion. Sein Blick verriet wilde Entschlossenheit, seiner Ankündigung Taten folgen zu lassen. Es gibt noch ausreichend Anlass dazu, denn das 0:1 (0:1) seiner Mannschaft gegen den VfB Stuttgart ließ wenig Besserung gegenüber den letzten Auftritten der Sechziger erkennen, bei denen Peter Pacult noch die Mannschaft aufstellte. Seit sechs Spielen warten die Münchner inzwischen auf einen Sieg in der Liga, während die Stuttgarter Tabellenplatz drei festigten.

Am System hatte Götz zunächst keine Korrekturen vorgenommen. Lediglich Kapitän Marco Kurz hatte er auf die Bank gesetzt, „weil ich das so wollte“, wie er auf Nachfrage betonte, „weil ich meine eigenen Vorstellungen habe“. Noch bedeuteten diese keinen erheblichen Fortschritt für das Spiel des Gastgebers. Die Stuttgarter bestimten mit zunehmender Spieldauer die mäßige Begegnung und kamen durch Marcelo Bordon nach ausgezeichnetem Zusammenspiel mit Kevin Kuranyi zur keineswegs unverdienten Pausenführung.

Sein Verhalten an der Seitenlinie ließ erkennen, wie sehr sich der ehemalige Hertha-Trainer Götz um die Vermeidung der Niederlage bei seinem Debüt bemühte. Mit ausgestreckten Armen trieb er seine Mannen immer wieder nach vorne, er schlich auf der Tartanbahn umher, fünf Mal gar wies der vierte Schiedsrichter ihn zurück zu seiner Bank. In der Schlussphase beorderte Götz vier Stürmer ins Offensivzentrum, doch lediglich Distanzschüsse der eingewechselten Jiayi Shao und Martin Max sorgten für Gefahr. Durchdachte Angriffsbemühungen waren dem Spiel der Sechziger nur selten anzusehen.

„Es war von vornherein klar, dass sich in vier, fünf Tagen nicht alles verändert“, erbat sich Götz zum Abschluss ein wenig Geduld. „Das Spiel hat gezeigt, dass wir noch eine ganze Menge zu tun haben.“ Besonders traurig sah er nicht aus. Lange genug hat er auf Arbeit gewartet.

Moritz Küpper

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