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Sport: Eisschnelllauf: Erst Patzer, dann Weltrekord

Nach dem Aus von Titelverteidigerin Anni Friesinger kommt es bei der Eisschnelllauf-EM (Mehrkampf) in Baselga di Pine dennoch zu einem deutschen Duell um Gold. Vor den 5000 Metern zum Abschluss am heutigen Sonntag führt zwar Allround-Weltmeisterin Claudia Pechstein aus Berlin mit 122,960 Punkten, doch dicht im Nacken sitzt ihr Gunda Niemann-Stirnemann aus Erfurt, die trotz verpatzter 500 Meter Chancen auf ihren insgesamt achten EM-Titel seit 1989 hat.

Nach dem Aus von Titelverteidigerin Anni Friesinger kommt es bei der Eisschnelllauf-EM (Mehrkampf) in Baselga di Pine dennoch zu einem deutschen Duell um Gold. Vor den 5000 Metern zum Abschluss am heutigen Sonntag führt zwar Allround-Weltmeisterin Claudia Pechstein aus Berlin mit 122,960 Punkten, doch dicht im Nacken sitzt ihr Gunda Niemann-Stirnemann aus Erfurt, die trotz verpatzter 500 Meter Chancen auf ihren insgesamt achten EM-Titel seit 1989 hat. Der Rückstand der Rekord-Weltmeisterin (123,570 Punkte) beträgt umgerechnet 6,1 Sekunden. Dritte ist die Russin Warwara Barischewa.

Ausschlaggebend für die unverhoffte Titelchance war für Gunda Niemann eine überragende Vorstellung über 3000 m. In 4:08,54 Minuten stellte sie einen inoffiziellen Weltrekord für Freiluftbahnen auf und war damit mehr als sieben Sekunden schneller als die zweitplatzierte Niederländerin Renate Groenewold und fast acht Sekunden schneller als Claudia Pechstein.

"Das war ein runder Lauf. Ich bin total erleichtert, denn mit den ersten beiden Strecken war ich nicht zufrieden", sagte Niemann, die durch den Besuch ihrer Schwester Elke am Morgen psychologischen Rückenwind erhielt. Allerdings will sich Pechstein, die mit den schlechten Bedingungen während ihres Laufes haderte, nicht so einfach geschlagen geben: "Ich will den Titel, bei der WM hat Gunda so einen Vorsprung auch nicht mehr eingeholt."

Das Duell ihrer beiden Teamkolleginnen konnte Anni Friesinger ("Mir brummt der Schädel noch ein bisschen, aber es sieht schlimmer aus als es ist") nur am Fernseher im Mannschaftshotel verfolgen. Die Inzellerin hatte am Morgen entschieden, nach ihrem Sturz am Vortag über die 500 m, bei dem sie sich ein Schleudertrauma, eine leichte Gehirnerschütterung und Prellungen an den Knien zugezogen hatte, nicht mehr anzutreten. "Sie muss noch ein paar Tage eine Halskrause tragen", sagte Mannschafts-Ärztin Elke Nollendorf.

Von Spitzenplätzen auf den Einzelstrecken waren die deutschen Herren weit entfernt. Einziger Lichtblick war Debütant Jan Friesinger (Inzell). Der jüngere Bruder von Anni Friesinger wurde über 1500 m in 1:52,99 Zehnter vor dem deutschen Meister Christian Breuer. Der Grefrather hat keine Erklärungen für sein Formtief. "Es ist der Wurm drin. Ich weiß nicht woran es liegt", sagte Breuer, der in der Gesamtwertung als Elfter (116,501) direkt hinter Friesinger (116,302) liegt.

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