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Sport: Erfolg in San Diego beschert der Schweizerin das Comeback - bei den Herren siegt Thomas Johansson in Montreal

Martina Hingis hat sich ihre Rückkehr auf den Tennis-Thron mit einem Turniersieg versüßt. Die 18-jährige Schweizerin, die in der gestern erschienenen neuen Weltrangliste Lindsay Davenport (USA) wieder als Nummer 1 abgelöst hat, triumphierte im Finale des mit 520 000 Dollar dotierten WTA-Turniers im kalifornischen San Diego in souveräner Manier.

Martina Hingis hat sich ihre Rückkehr auf den Tennis-Thron mit einem Turniersieg versüßt. Die 18-jährige Schweizerin, die in der gestern erschienenen neuen Weltrangliste Lindsay Davenport (USA) wieder als Nummer 1 abgelöst hat, triumphierte im Finale des mit 520 000 Dollar dotierten WTA-Turniers im kalifornischen San Diego in souveräner Manier. Hingis fegte Venus Williams (USA) in 61 Minuten mit 6:4, 6:0 vom Platz und strafte mit ihrem großartigen Comeback alle Kritiker Lügen, die sie nach dem Erstrunden-Aus in Wimbledon bereits abgeschrieben hatten. "Einige Leute haben sich gefragt, ob ich jemals zurückkehren werde", meinte die Schweizerin nach ihrer fünfwöchigen Tennis-Pause, "dies war hier eine gute Gelegenheit, um zu zeigen, dass ich wieder voll da bin." Die mehrwöchige Pause nutzte sie vor allem zur Selbstanalyse: "Ich musste mich wieder finden und darüber nachdenken, was ich wirklich will. Das habe ich dann schnell gewusst: Ich wollte gutes Tennis spielen und vor allem nicht die Nummer zwei sein."

Für Hingis war es der zweite Erfolg in San Diego und der 24. Turniersieg in ihrer Profikarriere. Allerdings hielt das Finale nicht, was sich die 6100 Zuschauer versprochen hatten. Venus Williams, die mit ihrem 6:4, 7:5-Sieg im Halbfinale über Davenport der Rivalin Hingis den Weg zurück an die Weltranglisten-Spitze geebnet hatte, wirkte unkonzentriert und war weit von ihrer Bestform entfernt. Die 19-jährige Amerikanerin machte insgesamt 32 leichte Fehler - und nach dem Aufschlagverlust zum 4:5 im ersten Satz brach sie förmlich ein. "Ich war einfach zu müde und habe es ihr viel zu leicht gemacht", gestand Williams, die als Favoritin ins Finale gegangen war.

Martina Hingis, die in San Diego 80 000 Dollar Preisgeld kassierte, umarmte nach dem Sieg freudestrahlend ihre Mutter Melanie Molitor. Die Versöhnung der beiden - nach dem peinlichen Auftritt von Hingis im Finale der French Open gegen Steffi Graf (Brühl) waren sie vorübergehend getrennte Wege gegangen - ist ohne Frage der Schlüssel zum neuen Erfolg der 18-Jährigen. "Erst durch sie bin ich vollkommen", meinte Martina Hingis, die vor Turnierbeginn lediglich gehofft hatte, die erste Runde zu überstehen. Nun ist sie nach einer traumhaften Woche völlig unverhofft zum dritten Mal in ihrer Karriere auf den Tennis-Gipfel gestürmt und zu einer der Favoritinnen für die US Open aufgestiegen.

Bei den mit 2,45 Millionen Dollar dotierten Canadian Open in Montreal siegte völlig überraschend Thomas Johansson. Der Schwede, der im Halbfinale Nicolas Kiefer ausgeschaltet hatte, gewann das Finale gegen Jewgeni Kafelnikow (Rußland) in 2:02 Stunden mit 1:6, 6:3, 6:3. Dies ist der bislang größte Erfolg in der Karriere des 24-Jährigen, der sich über 350 000 Dollar Preisgeld freuen konnte. "Jewgeni hat im ersten Satz hervorragend gespielt", sagte Johansson. "Danach habe ich ihn mit meiner Rückhand unter Druck gesetzt, so dass er mehr laufen musste." Johansson, dem zu Beginn des dritten Satzes eine Leistenverletzung zu schaffen machte, verbesserte sich in der Weltrangliste vom 22. auf den 17. Rang. Kafelnikow (25), die neue Nummer zwei der Welt, verlor bereits sein viertes Super 9-Finale.

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