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Ein deutscher Punkt für Europa. Martin Kaymer bejubelt seinen Sieg im Einzel gegen seinen US-Kontrahenten Bubba Watson.

© Reuters

Golf - Ryder Cup in Gleneagles: Europa hat die USA weiter fest im Griff

Martin Kaymer gewinnt mit Europa zum dritten Mal nacheinander den Ryder Cup im Golf. In Einzel am Sonntag zeigt der Deutsche seine beste Leistung in Gleneagles, am Ende gelingt ihm sogar noch ein Zauberschlag.

Er ist die Nummer eins der Welt, der überragende Spieler des Jahres, die Leitfigur, die Europa bei diesem Ryder Cup in Gleneagles brauchte. Am Sonntag wurde Rory McIlroy in den Einzeln des Finaltages seiner Aufgabe gerecht. Der 25-Jährige ging als dritter Europäer auf die Runde, übernahm als Erster in einem Match die Führung und sicherte Europa als Erster einen Punkt. Zum Ende des 40. Ryder Cups, der mit einem 16,5:11,5 für Europa endete, dokumentierte der Nordire seine Ausnahmestellung im internationalen Golf und ließ seinem Kollegen Rickie Fowler bei seinem Sieg nie eine Chance. Er lag sechs unter Par nach sechs Löchern, spielte sechs Birdies und ein Eagle auf 14 Löchern. „Ich war noch mehr aufgepumpt als bei meinen Turniersiegen in diesem Jahr“, bilanzierte er am Ende seiner schnellen Runde, die ihm im Anschluss viel Zeit zum Zusehen ließ.

Um Martin Kaymers Punkt musste Rory McIlroy nie zittern. Der Deutsche teilte zwar das erste Loch mit einem Birdie mit Bubba Watson, nahm von da an aber das Match in die Hand und dominierte als einziger Spieler wie McIlroy von Beginn an. Mit vier gewonnenen Löchern in Folge bis zur Bahn sechs eilte er Watson davon. Am 16. Loch lochte er vom Grünrand einen Chip ein und besiegelte seinen Sieg. „Den Ball so einzuchippen, ist einfach erstaunlich“, sagte Kaymer.

Der Chip des Deutschen fiel eine halbe Stunde, nachdem der Nordire Graeme McDowell in der ersten Partie Jordan Spieth niedergerungen hatte und sich dabei weit schwerer tat als erwartet. „Ich bin wirklich nur langsam ins Spiel gekommen und das gegen einen Super-Spieler, aber auf den zweiten neun Löchern habe ich das irgendwie gedreht“, sagte McDowell, nachdem er die Führung der Europäer auf 12:6 erhöht hatte.

Für Europa war es der dritte Sieg in Folge beim Ryder Cup

Den entscheidenden Punkt zum Sieg Europas holte am Ende der Waliser Jamie Donaldson, der gegen Keegan Bradley ab dem fünften Loch in Führung lag und am 15. Loch mit einem erstklassigen Schlag seinen Sieg besiegelte. „Ich kann es kaum in Worte fassen“, stammelte er und musste sich die Tränen angesichts des Erfolges verdrücken.

Die Serie der Niederlagen hält für die USA, die zuletzt 2008 gewannen, damit weiter an. „Am Ende müssen die Spieler rausgehen und den Punkt holen und die Europäer haben einfach phänomenal gespielt“, analysierte US-Coach Butch Harmon, der in Gleneagles unter anderem Phil Mickelson betreute, das Geschehen. Gerade bei seinen Routiniers wie Jim Furyk oder Phil Mickelson suchte US-Kapitän Tom Watson vergeblich nach Form. Vor allem aber zeigte sich das US-Team zum wiederholten Male als völlig unterlegen im Klassischen Vierer, der immerhin acht von möglichen 28 Punkten im Ryder Cup bringt. Während Europa in Gleneagles sieben Punkte im Klassischen Vierer holte, sicherte sich Tom Watsons Team nur einen. „Hut ab vor den Europäern mit ihrem Spiel am Nachmittag, gestern wie heute, sie waren einfach besser“, sagte Tom Watson. Eine spontane Lösung fiel allerdings auch ihm für seine Spieler nicht ein: „Sie müssen besser spielen.“

Für einen Einzelpunkt reichte es nur bei wenigen. Patrick Reed, bereits in allen Vierer-Partien ungeschlagen, präsentierte sich als erfolgreichster US-Spieler. Im Match gegen Henrik Stenson gelangen dem 24-Jährigen acht Birdies, bevor er den Schweden am 18. Loch besiegte. Die Siege von Matt Kuchar, Phil Mickelson und Jimmy Walker sorgten dafür, dass die USA die Schmerzgrenze von zehn Punkten überwand. Mit drei Ryder-Cup-Siegen in Folge aber hat Europa das Geschehen beim größten Golfturnier der Welt fest im Griff.

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