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Sport: Fahrt ins Ungewisse

Michael Schumacher präsentiert den neuen Ferrari

Ob der neue Ferrari nun der „rote Rettungswagen“, die neue „rote Gefahr“ oder sogar eine neue „rote Göttin“ wird, wie ein paar Journalisten wahlweise das neue Fahrzeug titulierten, das konnte Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher nach dem ersten Einsatz des Ferrari 2005 unter Wettkampfbedingungen nicht sagen. Aber immerhin – das Gefühl, „wieder einigermaßen bei der Musik“ zu sein, das hatte er schon. Beim freien Training zum Großen Preis von Bahrain (Sonntag, 13.30, live in RTL und Premiere) hatte der Ferrari-Pilot Platz fünf belegt. „Und das, obwohl wir mit alten Reifen unterwegs waren.“

Um 11.03 Uhr Ortszeit war Schumacher in Bahrain mit dem neuen Ferrari zum ersten Mal auf die Strecke gefahren. Allerdings machte er nur einen kurzen Funktionstest und kam deshalb sehr schnell wieder an die Box. Den ersten ernsthaften Einsatz hatte er knapp eine Stunde später. Mit 1:32,120 Minuten lag er dann auf dem zweiten Platz hinter dem Toyota-Testpiloten Ricardo Zonta. Am Nachmittag absolvierte Schumacher 16 Runden und landete mit 1:32,431 Minuten auf Rang fünf. Rang eins sicherte sich Testpilot Alexander Wurz im McLaren-Mercedes mit 1:30,695 Minuten. „Auf jeden Fall haben wir einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht“, sagte Schumacher. Beim Großen Preis von Australien war er ausgeschieden, in Malaysia wurde er Siebter.

Eine Panne gab es für Ferrari in Bahrain dann doch noch – Schumachers Teamkollege Rubens Barrichello konnte die zweite Trainingseinheit wegen eines Getriebeproblems nicht fahren. Zudem ist unklar, wie zuverlässig der neue, relativ wenig getestete Ferrari ist. Mehr als eine Renndistanz am Stück – und das auch nur einmal – hat der F 2005 beim Testen noch nicht hinter sich gebracht. Schumacher sagt: „Es ist kein Geheimnis, dass man ein bisschen mehr Hausaufgaben machen muss, wenn man so weit zurück liegt wie wir.“

Jetzt ist er verhalten optimistisch. Sein Ziel ist ein Podiumsplatz. „Das habe ich vor den letzten beiden Rennen zwar auch gesagt, aber vielleicht klappt es ja diesmal.“ Denn das neue Auto „liegt ganz einfach besser auf der Straße als das alte. Es ist wesentlich stabiler, es schont mehr die Reifen, und es reagiert schneller. Es ist ein Schritt nach vorne.“

Ob es wirklich einer ist, muss sich zeigen. Denn beim Rennen wird es wahrscheinlich fast 40 Grad warm sein. Und die Streckentemperatur dürfte bei 50 Grad liegen. Und keiner weiß, wie der F 2005 unter solchen Bedingungen reagiert. Von seiner früheren Dominanz ist Ferrari in diesem Jahr auf jeden Fall immer noch weit entfernt.

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