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Sport: Fechtturnier „Weißer Bär“: Schmid siegt

Berlin - Gegen Sven Schmid hatte Daniel Strigel im Finale nicht kämpfen wollen. „Der Venezuelaner wäre mir lieber“, sagte Strigel vor dem Halbfinale des Fechtturniers „Weißer Bär“, das am Wochenende in der Havelland-Grundschule in Schöneberg vor spärlich besetzten Tribünen stattfand.

Berlin - Gegen Sven Schmid hatte Daniel Strigel im Finale nicht kämpfen wollen. „Der Venezuelaner wäre mir lieber“, sagte Strigel vor dem Halbfinale des Fechtturniers „Weißer Bär“, das am Wochenende in der Havelland-Grundschule in Schöneberg vor spärlich besetzten Tribünen stattfand. „Sven und ich kommen beide aus Tauberbischofsheim – und ich kämpfe bei Turnieren nicht gern gegen Mannschaftskameraden.“ Dass er dann überhaupt nicht im Finale stehen würde, damit hatte Strigel allerdings nicht gerechnet. Dort trafen Sven Schmid und Wolfgang Reich aufeinander, Schmid gewann nach einem bis zuletzt recht ausgewogenen Kampf den Titel.

Zum Turnier in Berlin waren Weltklassesportler aus 25 Nationen angereist. Zum Beispiel Ruben Limardo aus Venezuela, die Nummer eins der Junioren-Weltrangliste. „Das Turnier hat bei uns zu Hause einen ganz großen Namen“, sagte der 19-Jährige. Nicht nur dort, sondern laut Veranstalter Thomas Gerstmeyer in der ganzen Welt – zumindest in Fechterkreisen. „Das ist eben ein echtes Traditionsturnier“, sagte Gerstmeyer. „Schließlich veranstalten wir den „Weißen Bären“ zum 45. Mal. Und ich bin froh, dass das Turnier überhaupt wieder stattfindet.“ Denn im letzten Jahr hatte der Wettbewerb ausfallen müssen. Der Senat hatte wegen einer Haushaltssperre nicht – wie in den Jahren zuvor – eine Bürgschaft zur Finanzierung des Turniers übernommen. Jetzt standen wieder 25000 Euro zur Verfügung. Von dem Geld wurden beispielsweise die ausländischen Fechter und Betreuer untergebracht. „Wenn die Veranstaltung ein Defizit macht, springt der Senat ein“, sagte Gerstmeyer. Und Verluste machten sie bei dem Turnier immer. „Von den 25000 Euro geht nur ein Viertel zurück an den Senat.“

Aber für den Fechtsport sei das Turnier sehr wichtig. Da nehme der Verein laut Thomas Gerstmeyer eben auch Verluste in Kauf. „Wir müssen alles versuchen, um auf den Sport aufmerksam zu machen. Sonst kommt Fechten im Bewusstsein der Bevölkerung bald gar nicht mehr vor.“

Sophie Goetze

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