Sport: Fehlerlos in Franken
Die Berliner Eisbären siegen nach gutem Spiel 3:0 in Nürnberg
Nürnberg. Es war schon erstaunlich, was sich gestern Abend in der Arena von Nürnberg abspielte. Da hatten die Eisbären trotz ihrer Tabellenführung in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zuletzt wenig überzeugt, und dann gelang ihnen ausgerechnet bei den Ice Tigers, die seit elf Partien nicht mehr in der regulären Spielzeit verloren hatten, ein souveräner 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)-Erfolg.
Die Eisbären spielten gegen die defensiv ausgerichteten Nürnberger sehr engagiert. Bereits bei der einzigen Berliner Überzahl im ersten Drittel hätten Mark Beaufait und David Roberts die Führung erzielen können. Doch Nürnbergs Torhüter Frederic Chabot wehrte die Schüsse der Berliner Stürmer ab. Auch die Franken hatten in der Anfangsphase eine gute Chance: Thomas Schinko scheiterte aber an Richard Shulmistra, wenig später verhinderte der Eisbären-Torhüter auch bei einem Schuss von Dave Tomlinson ein Gegentor.
Auch im zweiten Abschnitt bekamen die Zuschauer eine niveauvolle Partie zu sehen, allerdings fehlten zunächst die Tore. Und als dann endlich der erste Treffer fiel, war das überhaupt nicht nach dem Geschmack der Mehrheit unter den 5639 Zuschauern im Stadion: In der 39. Minute war es John Gruden, der die Eisbären nach einem Konter in Führung brachte. Ausgerechnet Gruden – das wird sich so mancher der rund 100 anwesenden Fans aus Berlin gedacht haben. Denn der Kapitän der Eisbären hatte in jüngster Zeit selten geglänzt.
Das letzte Drittel begann mit dem großen Auftritt des Florian Keller. Zweieinhalb Monate hatte der Stürmer wegen einer Viruserkrankung pausieren müssen, war erst am Dienstag gegen Düsseldorf wieder zum Einsatz gekommen. Gestern gelang dem Stürmer in der 43. Minute vom Bullykreis aus der Treffer zum 2:0 für die Berliner. Es war erst Kellers drittes Tor für die Eisbären, in der Vorsaison hatte er beim Zweitligisten EC Bad Tölz immerhin 36 Treffer erzielt.
Kelly Fairchild traf schließlich nach sehenswerter Vorarbeit von Roberts noch zum 3:0 und rundete damit einen tadellosen Auftritt der Eisbären ab, an dessen Ende sich Torwart Shulmistra über ein „Shut-out“, also ein Spiel ohne Gegentor, freuen konnte. Dabei hatte Pierre Pagé vor dem Ausflug nach Nürnberg noch prognostiziert, dass seine Mannschaft kein einfaches Spiel mit den Franken haben würde. „Momentan sind einige meiner Spieler in Gedanken schon bei den Play-offs“, hatte Pagé gesagt. Nun gut, da lag der Eisbären-Trainer wohl ein wenig daneben. Das Spiel der Berliner in Nürnberg lässt diese Annahme jedenfalls zu.
Horst Dittmann
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