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Fernando Alonso feierte überaus ausgelassen.

© AFP

Sieg beim 24-Stunden-Rennen: Fernando Alonso gewinnt beim Debüt in Le Mans

Fernando Alonso gewinnt bei seiner ersten Teilnahme das 24-Stunden-Rennen in Le Mans und kommt seinem großen Traum einen Schritt näher.

Von Sabine Beikler

Hätten sie diesen Sieg nicht geschafft, wären sie zum Gespött im Motorsport geworden. Nach mehreren erfolglosen Versuchen gewann Toyota am Sonntag endlich das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Die Japaner gingen nach dem Ausstieg von Audi 2016 und Porsche 2017 aus der Rennserie mit zwei Hybrid-Boliden an den Start und fuhren bis auf einige Privatteams nahezu ohne Konkurrenz. Eine offizielle Stallorder gab es zwar nicht, dennoch triumphierte beim Doppelsieg der beiden Toyotas Formel-1-Fahrer Fernando Alonso. Er fuhr das Siegerauto mit Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima und gewann mit mehr als einer Runde Vorsprung vor dem zweiten Toyota mit Mike Conway, José Maria Lopez und Kamui Kobayashi.

„Es war definitiv nicht einfach“, sagte Alonso. Die Anspannung bei Toyota löste sich erst in der letzten Runde, als der Spanier sich in Richtung Boxenmauer aufmachte, um seinen noch fahrenden Teamkollegen Nakajima zu empfangen. Dann war der Jubel groß. Vorher gab es keine überschwänglichen Kommentare. Denn das Debakel vor zwei Jahren war den Toyota-Leuten noch klar vor Augen: Eine gute Runde vor Schluss blieb der führende Toyota wegen eines technischen Defekts stehen und Porsche gewann.

Ein Le-Mans-Sieg gilt übrigens als Teil der sogenannten Triple-Crown, der Dreifach-Krone im Motorsport. Dazu gehören ein Sieg beim Formel-1-Rennen von Monaco und ein Sieg bei den 500 Meilen von Indianapolis. Das hatte bisher nur der Engländer Graham Hill geschafft. Auf Hills Spuren wandelt nun Alonso. Der 36-Jährige gewann 2006 und 2007 in Monaco und jetzt auch Le Mans. Dem Asturier fehlt nur noch der Sieg in Indianapolis. Den könnte der ehrgeizige Fahrer vom Formel-1-Team McLaren nächstes Jahr in Angriff nehmen. In Le Mans sagte er: „Ich will mich in anderen Renndisziplinen gegen Spezialisten bewähren. So will ich beweisen, dass ich einer der besten Rennfahrer bin.“

Bei den Amateurteams jubelt ein Hollywoodstar

Die spannendsten Duelle auf der Strecke gab es am Wochenende in Le Mans allerdings in einer anderen Rennklasse: in der GTE Pro – und zwischen den Werksautos von Porsche und Ford. Sechs Hersteller gingen in der GT-Klasse mit 17 Werkswagen und 51 Profifahrern an den Start. Porsche gewann mit den beiden 911-RSR-Werksautos vor dem Ford Team USA und dem Ford Team aus Großbritannien. Kein Glück hatte BMW bei seinem Comeback nach 2011. Ein BMW-Rennwagen schied nach einem Unfall aus, der beste BMW kam auf Platz zwölf mit elf Runden Rückstand zum Siegerauto. Der Berliner Rennfahrer Stefan Mücke fuhr mit seinem Team im Ford auf den siebten Platz.

Hollywoodstar Patrick Dempsey konnte dagegen feiern. Sein Team Dempsey Proton Racing im Porsche mit den Fahrern Christian Ried, Matt Campbell und Julien Andlauer gewann in der Klasse für Amateurteams. Andlauer ist mit 18 Jahren übrigens der jüngste Le-Mans-Sieger seiner Klasse.

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