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Frank Kramer soll Arminia Bielefeld vor dem Abstieg retten.

© Christian Charisius/dpa

Nachfolger des entlassenen Uwe Neuhaus: Frank Kramer neuer Trainer von Arminia Bielefeld

Nach der umstrittenen Entlassung von Aufstiegstrainer Uwe Neuhaus hat der Tabellen-16. der Bundesliga einen Nachfolger gefunden.

Fußball-Bundesligist Arminia Bielefeld hat Frank Kramer als neuen Cheftrainer verpflichtet. Der 48-Jährige folgt auf Uwe Neuhaus und erhält bei den Ostwestfalen einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023, wie der Klub am Dienstag mitteilte. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. „Wir haben mit Frank Kramer überzeugende Gespräche geführt und freuen uns auf die gemeinsame Aufgabe, unsere Mannschaft in allen Bereichen weiterzuentwickeln“, sagte Sport-Geschäftsführer Samir Arabi laut Mitteilung. Kramer lobte die „tolle Entwicklung“ des Vereins. „Ich freue mich, jetzt ein Teil davon zu sein. Ich habe totale Lust auf die Arbeit mit den Spielern und der gesamten Mannschaft“.

Am Montag hatte sich der Tabellen-16. überraschend von Aufstiegstrainer Neuhaus getrennt. „Mit dem Wechsel in einer entscheidenden Saisonphase wollen wir der Mannschaft noch einmal einen besonderen Impuls geben. Wir brauchen einen maximalen Zusammenhalt, das Heben aller Potenziale und eine Leidenschaft, wie sie in den Kernwerten unseres Vereins verankert ist“, kommentierte Arabi die Entlassung.

Der 48-jährige Kramer trainierte in der Bundesliga 2012 für zwei Spiele interimistisch die TSG Hoffenheim und 2013 die SpVgg Greuther Fürth, in der Zweiten Liga 2015 für knapp fünf Monate Fortuna Düsseldorf. Von 2016 bis 2019 coachte er diverse Nachwuchsteams des Deutschen Fußball-Bundes. Aktuell leitet er das Nachwuchsleistungszentrum des österreichischen Meisters RB Salzburg.

Kramer gibt sein Debüt am kommenden Sonntag gegen Neuhaus' langjährigen Klub 1. FC Union Berlin, drei Tage später steht das Nachholspiel gegen Werder Bremen an. Damit bietet sich für den neuen Coach im Heimspiel-Doppelpack gleich die Chance, auf einen Nichtabstiegsplatz zu klettern. Die meisten Fans hätten dies auch Neuhaus zugetraut, die Vereinsgremien offenbar aber nicht mehr.

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Allein die Medienberichte über die bevorstehende Beurlaubung des 61-jährigen Neuhaus hatten bereits am Sonntag in den sozialen Medien und Klub-Foren für heftige Diskussionen gesorgt. Neuhaus war nach dem überraschenden und souveränen Aufstieg überaus beliebt. Mit Rang 16 sahen die meisten Fans ihre Arminia, die vor zwei Wochen noch beim 3:3 in München überrascht hatte, im Soll. „Wir müssen den Mut haben, so eine Entscheidung zu treffen und diesen Shitstorm auszuhalten. In dem Wissen, dass es für den Verein um eine richtige und wichtige Entscheidung geht“, kommentierte Geschäftsführer Markus Rejek.

Zwischen Neuhaus und Sportdirektor Samir Arabi soll es zuletzt aber mehrfach zu Diskussionen über Aufstellungen und taktische Ausrichtungen gekommen sein. In den vergangenen fünf Spielen kassierten die Bielefelder immer mindestens drei Gegentore.

Neuhaus hatte die Ostwestfalen 2018 übernommen und in der vorigen Saison nach elf Jahren zurück in die Bundesliga geführt. Der Vertrag des Fußball-Lehrers läuft noch bis Sommer 2022. In der Hinrunde soll Neuhaus nach sieben Niederlagen in Serie schon einmal gewackelt haben, mit 13 Punkten aus den folgenden acht Spielen brachte er das Team aber wieder ins ruhige Fahrwasser.

Doch offenbar ahnte er bereits nach dem Spiel bei seinem Ex-Klub Dortmund, mit dem er 2002 als Assistent von Matthias Sammer Meister geworden war, was ihm drohte. Die Diskussion hätten „schon länger Fahrt aufgenommen. Das ist ja fast durchgängig so gewesen. Ich mache mir meine Gedanken ausschließlich über die Trainingsarbeit.“ (dpa)

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