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Sport: Frankfurts langes Lamento

Fassungslosigkeit nach dem Debakel gegen Alba

Berlin - Dem Sieger blieb nur die Nebenrolle. Alba Berlins Trainer Henrik Rödl kleidete seine Freude nach dem 83:49 im Pokal-Achtelfinale gegen die Skyliners Frankfurt in wohlformulierte Allerweltsworte. „Wir haben so ein Spiel gebraucht. Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben ein Signal gesetzt“, sagte er. Rödl war auch am Mittwochabend kein Mann der großen Emotionen, sein Lob bei der Pressekonferenz wirkte nüchtern und abgeklärt.

Charles Barton hingegen, der Frankfurter Verlierer, gewährte lang und breit Einblick in sein Seelenleben und ließ erkennen, wie sehr ihn das Debakel erschüttert hatte. Er hörte gar nicht mehr auf mit seiner Litanei. Rödl saß daneben, lauschte – und schwieg. Von ihm wollte nach dem höchsten Saisonsieg niemand mehr etwas wissen. „Das war eine einzige Erniedrigung“, sagte Barton. „Alba ist als erstes Team in dieser Saison ehrlich mit uns umgegangen. Die Berliner haben uns gezwungen, schauderhaft zu spielen.“

Dabei spielte Alba vier Tage nach der hohen Niederlage in Oldenburg zwar konzentriert, aber keineswegs überragend - mit Ausnahme von William Avery, der sich trotz schmerzender Patellasehnenverletzung zu einer starken Leistung und 16 Punkten quälte. Die Frankfurter aber gaben irgendwann auf. Sie machten 23 Ballverluste (Alba zehn), trafen nur zwei von 19 Dreipunktewürfen (Alba 12 von 28) und brachten ganze zwei Korbvorlagen zustande. Bei den Gastgebern waren es 16, fünf davon gingen allein auf das Konto von Neuzugang Kirk Penney.

„Wir müssen der Tatsache ins Auge schauen, dass einige Spieler nicht in der Lage sind, auf diesem Niveau zu spielen. Die Wahrheit tut manchmal weh“, sagte Barton. Dann wollte er sich erst einmal zurückziehen und zur Ruhe finden, um seinen Spielern nicht voller Wut unüberlegte Worte an den Kopf zu schleuern. „Gott sei Dank treffen wir so schnell nicht mehr auf Alba“, sagte Barton zum Abschied. Erst am 22. April treffen beide Teams wieder in der Max-Schmeling-Halle aufeinander. Zwei Monate haben die Frankfurter Schonpause. ru

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