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Nach DSH-Schlammschlacht: Franzi van Almsick wird Funktionärin

Bei der Deutschen Sporthilfe lieferte man sich in den letzten Wochen eine öffentliche Schlammschlacht. Nun sollen der ehemalige Sat.1-Chef Werner E. Klatten und Franziska van Almsick für Ordnung sorgen.

Eine Doppelspitze mit dem ehemaligen Schwimmstar Franziska van Almsick und Top-Manager Werner E. Klatten soll für Aufbruchstimmung bei der Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH) sorgen und das Sozialwerk des Sports nach monatelanger Starre wieder handlungsfähig machen. Der 63 Jahre alte Klatten wird die Stiftung vom 1. Dezember an als Vorstandsvorsitzender führen. Zu seiner Stellvertreterin für den neu eingerichteten Bereich Sport bestellte der Aufsichtsrat am Donnerstag die mehrfache Welt- und Europameisterin van Almsick.

"Klatten ist ein in vielen Schlachten gestählter Wirtschaftsmanager mit exzellenten Verbindungen. Er kann viele Dinge für uns mobilisieren und vorantreiben. Franzi ist das Bindeglied zu den aktiven Sportlern. Sie hat in Peking bei ihrer TV-Moderation gezeigt, dass sie reden kann", sagte Aufsichtsratschef Hans Wilhelm Gäb.

Von nun an soll Geschlossenheit herrschen

Klatten, einst Chef des Fernsehsenders SAT.1 und langjähriges Mitglied der Geschäftsleitung des Spiegel-Verlages, war zuletzt als Vorstandsvorsitzender der Münchner EM Sport Media AG tätig. Er tritt die Nachfolge von Ann Kathrin Linsenhoff an, die nach monatelangen Querelen mit Hans Wilhelm Gäb zurückgetreten war. "Aufsichtsrat und Sporthilfe haben ihre Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit nachgewiesen. Die Stiftung geht mit einer hoch kompetenten Führungsmannschaft in die Zukunft - geschlossen unterstützt durch ihre Stiftungsräte, Kuratoren, Mäzene und Sponsoren", sagte Gäb.

Als Stellvertreter für den Vorstandsbereich Finanzen und Wirtschaft fungiert weiterhin Horst Müller, ehemaliges Vorstandsmitglied der Dresdner Bank und der Allianz. Geschäftsführer Michael Ilgner, der die Sporthilfe nach Linsenhoffs Rücktritt kommissarisch geleitet hatte, widmet sich wieder seinem ursprünglichen Aufgabengebiet. Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) im fünfköpfigen Vorstand ist weiterhin Vizepräsident Eberhard Gienger.

Angekratztes Image muss aufpoliert werden

"Ich bin sehr zufrieden, dass die Hängepartie vorbei ist und sich die Sporthilfe mit einer neuen Führungsmannschaft wieder auf ihre Aufgaben konzentrieren kann", erklärte DOSB-Präsident Thomas Bach. Im Dachverband des deutschen Sports sei die Freude groß, dass "die Sporthilfe wieder voll leistungsfähig ist". Vor allem mit der Einbindung der 30-jährigen van Almsick in die gemeinnützige Arbeit will die Sporthilfe, die durch die öffentliche Schlammschlacht zwischen Linsenhoff und Gäb wochenlang in den Negativschlagzeilen stand, ihr angekratztes Image aufpolieren und das bei Sponsoren und Sportlern verloren gegangene Vertrauen zurückgewinnen.

"Sie verkörpert sehr viel Glaubwürdigkeit", erklärte Gäb und schwor den neuen Vorstand für die Zukunft ein: "Wenn wir das tun, was wir in den vergangenen neun Monaten nicht getan haben, nämlich als Team aufzutreten, haben wir sehr viele Möglichkeiten." (sg/dpa)

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