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Letzter Gruß. Für Trainer Matthias Rudolph ist Schluss bei Turbine.

© Kuppert/dpa

Umbruch bei Turbine Potsdam: Früherer Hertha-Profi Sofian Chahed soll neuer Trainer werden

Turbine Potsdam gewinnt das letzte Saisonspiel und wird noch Vierter. Im Sommer wird es dennoch viele Veränderungen im Team geben.

Showdown, Schlussakkord und ein klangvoller Name. Das Saisonfinale von Turbine Potsdam in der Frauen-Fußballbundesliga hatte noch einmal seine Spannungsmomente.

Während die Spielerinnen am Sonntagnachmittag mit einem 2:1 (1:1)-Sieg gegen die TSG Hoffenheim ihrem scheidenden Trainer Matthias Rudolph ein würdiges Abschiedsgeschenk bescherten, machte der Name seines Nachfolgers bereits die Runde. Sofian Chahed, der ehemalige Profi von Hertha BSC, soll neuer Cheftrainer der Turbine-Frauen werden.

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Am kommenden Dienstag soll der 37-Jährige, der zuletzt im Hertha-Nachwuchsbereich gearbeitet hat, vorgestellt werden. Er soll als hauptamtlicher Trainer – eine Rolle, für die Matthias Rudolph seinen Job als Lehrer nicht aufgeben wollte – Turbine konkurrenzfähig halten in der Bundesliga, in der die Lizenzklubs aus Wolfsburg, München und Hoffenheim den Ton angeben.

Hinter dem Trio sicherte sich Turbine den vierten Platz. Ein respektabler und versöhnlicher Abschluss für die junge Mannschaft, die mit fünf Niederlagen in den ersten sieben Spielen gestartet war.

Dann gelangen drei Siege in Folge, Turbine entwickelte mehr Konstanz und lieferte sich hinter dem enteilten Führungstrio einen Dreikampf mit Essen und dem 1. FFC Frankfurt. Im DFB-Pokal hatte das Losglück den Potsdamerinnen das erste Mal seit vielen Jahren ein Heimspiel beschert – gegen die SGS Essen sollte der Einzug ins Halbfinale geschafft werden.

Zuletzt gelangen unter dem scheidenden Trainer Matthias Rudolph drei Siege in Folge

Ende Februar bezwang Turbine die SGS vor heimischem Publikum im Ligaspiel mit 1:0, eine Woche später sollte das Pokalspiel folgen – aber es kam Corona. Die Pandemie zwang die Liga in eine monatelange Zwangspause, der Re-Start für Turbine misslang: Die ersten beiden Ligaspiele gingen verloren, der Traum vom Pokal-Halbfinale zerplatzte in einem 1:3-K.-o. gegen Essen.

In die Tristesse der Geisterspiele mischten sich weitere Hiobsbotschaften: Kapitänin Sarah Zadrazil verkündete ihren Wechsel zum FC Bayern München, ebenso lehnten Torjägerin Lara Prasnikar und Abwehrtalent Caroline Siems die Angebote für eine Vertragsverlängerung bei Turbine ab.

Leistungsträgerin Anna Gerhardt riss im strapaziösen Liga-Endspurt das Kreuzband und reihte sich damit ein in die Liste der vielen verletzten Spielerinnen, die Turbine im Saisonverlauf immer wieder zu beklagen hatte. Und schließlich machte die Klubführung bekannt, dass sich der Verein von Cheftrainer Rudolph am Ende der Saison trennen wird.

Mit sechs Abgängen steht Turbine erneut vor einem personellen Umbruch. Drei Neuzugänge stehen fest, zudem kehrt Melissa Kössler nach einem einjährigen College-Gastspiel in den USA zurück. Und vergangene Woche hat Abwehrspielerin Bianca Schmidt für ein weiteres Jahr verlängert. Eine Konstante, die dem Verein guttut bei all der Schnelllebigkeit.

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