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Petar Nenadic, Fabian Wiede und Rechtsaußen Matthias Zachrisson (Foto) waren in Halbzeit eins nämlich die einzig ernstzunehmenden Berliner Angreifer.

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Update

Handball-Bundesliga: Füchse Berlin siegen 24:21 gegen Erlangen

Die Füchse Berlin landen beim 24:21 gegen Erlangen ihren achten Bundesliga-Sieg im neunten Spiel. Auch dank Petr Stochl liegen sie nun wieder auf Tabellenplatz drei.

Selbst an den letzten Wurf brachte Petr Stochl mal wieder ein Körperteil, wie sollte es auch anders sein. Allerdings fand das abgefälschte Spielgerät ausnahmsweise irgendwie den Weg ins Tor, und das war dann doch sehr außergewöhnlich – weil Stochl, der Kapitän der Füchse Berlin, am Sonntag geradezu unüberwindbar daherkam. Beim 24:21 (13:10)-Heimsieg über den HC Erlangen erbrachte der Tscheche erneut den Nachweis, dass er auch im fortgeschrittenen Sportleralter von 40 Jahren weiter zu den Premiumvertretern seines Berufsstandes zählt. „Petr ist kein ganz junger Mann mehr, aber er ist ein absolut professioneller und verlässlicher Sportler“, lobte Füchse-Trainer Erlingur Richardsson seinen Schlussmann, „heute war er enorm wichtig für uns.“ Sonst wäre das Duell mit dem spielstarken Aufsteiger aus dem Frankenland womöglich anders ausgegangen. So gab es vor 8546 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle den achten Sieg im neunten Bundesliga-Spiel für die Berliner, die ihren dritten Tabellenplatz mit nunmehr 16:2 Punkten verteidigten. „Es war sehr knapp, aber unser Gegner hat heute ein paar Sachen besser gemacht als wir und verdient gewonnen“, befand Erlangens Trainer Robert Andersson. „Stochl war einfach unglaublich gut.“

Die Berliner begannen im Gegensatz zu den letzten Spielen wieder mit Petar Nenadic in der Startformation, dem Bundesliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison – eine äußerst zielführende Maßnahme nach der Denkpause, zu der sie den Serben zwischenzeitlich wegen akuter Halbherzigkeit verdonnert hatten: Nenadic, Fabian Wiede und Rechtsaußen Matthias Zachrisson waren in Halbzeit eins nämlich die einzig ernst zu nehmenden Berliner Angreifer in einer von starken Defensivreihen und guten Torhütern geprägten Partie, besagtes Trio verantwortete elf der ersten 13 Füchse-Treffer. Auf der anderen Seite zeigten die Erlanger, weshalb sie sich im bisherigen Saisonverlauf den berechtigten Ruf als Überraschungsmannschaft erarbeitet haben. Der Aufsteiger, der seinen Kader mit zahlreichen Veteranen verstärkt hat – unter anderem dem ehemaligen Füchse-Spieler Pavel Horak, dem 120-fachen deutschen Nationalspieler Michael Haaß und Kiels Exkeeper Nikolas „Katze“ Katsigiannis – stellte die Berliner zunächst vor einige Probleme. Die Franken spielten ihre Angriffe lange und überlegt aus und gingen nach einer Viertelstunde erstmalig in Führung (5:6). Allerdings profitierten sie in dieser Phase auch vom seltenen Umstand, dass die Berliner wegen zu aggressiver Spielweise phasenweise nur mit drei Feldspielern auf der Platte standen. Im Großen und Ganzen überstanden die Füchse die Situation aber recht schadlos, zur Pause betrug ihr Vorsprung drei Treffer (13:10).

Nach der Pause geriet der Vorsprung der Gastgeber zu keinem Zeitpunkt mehr in ernsthafte Gefahr, obwohl Coach Erlingur Richardsson das Rotationsprinzip so konsequent umsetzte, wie man es von ihm mittlerweile gewohnt ist. Nur auf einer Position tauschte der Isländer logischerweise nicht mehr zurück, andernfalls hätte es wahrscheinlich Ärger mit dem Anhang gegeben: So verfolgte Silvio Heinevetter, der nach 20 Minuten für Stochl aus dem Spiel gegangen war, die Schlussphase mit einem Handtuch um den Hals von der Ersatzbank aus und applaudierte mehrfach für Stochl und dessen Paraden. Heinevetter sah dabei nicht so aus, als ob ihn die starke Leistung seines Kollegen und Konkurrenten auch nur im Ansatz stören würde.

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