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Sven-Sören Christophersen will sich bei den Füchsen auch weiter für die Nationalmannschaft empfehlen.

© dpa

Spitzenspiel als Chance: Füchse zu Gast beim HSV

Nach der EM-Pause treten die Füchse am Mittwoch zum Topspiel beim HSV an. Für Sven-Sören Christophersen ist es auch eine Chance, weiter auf sich aufmerksam zu machen.

Unglücklich sieht Sven-Sören Christophersen nicht gerade aus. Aber er gibt zu, sich von der Handball-EM etwas anderes erhofft zu haben. „Eine Erinnerung, die man am Hals hängen hat, das wäre es gewesen“, sagt der Nationalspieler von den Füchsen Berlin. Er spielt damit auf die in Serbien deutlich verpasste Medaille an. „Ich bin dennoch nicht völlig unzufrieden, es geht bei mir Schritt für Schritt in die richtige Richtung“, sagt der 26-Jährige, der meist im linken Rückraum spielt, dem zeitweise aber auch die Rolle des Regisseurs übertragen wurde. „Für die Zukunft sehe ich neue Chancen, das Handballgeschäft ist doch so schnelllebig.“ Dabei möchte es der Berliner dann aber belassen, der Bundesliga-Alltag hat ihn auch mental längst wieder.

„Ich finde es spannend, wie schnell wir in den Rhythmus der Punktspiele zurückfinden, denn Zeit zur Eingewöhnung gibt es ja nicht“, sagt Christophersen mit Blick auf den ersten Gegner nach der EM- Pause: Meister HSV Hamburg. Die Füchse brauchten sich auch auswärts beim HSV nicht zu verstecken, findet Christophersen. Derzeit liegen die Berliner als Tabellenzweiter noch drei Punkte vor dem Dritten HSV. Für Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning ist diese Begegnung ein Bonusspiel: „Wir müssen dort nicht gewinnen, können aber überraschen. Ich hätte größere Bauchschmerzen, wenn wir bei einem Team aus der unteren Tabellenhälfte starten müssten.“

Auf müde Hamburger, bei denen vielleicht auch wegen der noch offenen Trainerfrage nach der Entlassung von Per Carlén nicht alles optimal läuft, können die Füchse nicht hoffen. Wenn am Mittwochabend 15 EM-Teilnehmer aus neun Nationen dabei sind, darunter sechs Halbfinalisten und fünf Medaillengewinner, betrifft das beide Teams. Und in beiden gibt es Routiniers (Denis Spoljaric, Torsten Laen bei den Füchsen sowie Johannes Bitter, Torsten Jansen beim HSV), die sich während der EM regenerieren konnten. „Ob wir aber Alexander Petersson einsetzen können, ist fraglich“, sagt Trainer Dagur Sigurdsson. Sein Ausfall wäre eine Schwächung der Füchse. Ob die Schulterverletzung bei dem Isländer nicht operativ behandelt werden muss, lässt Sigurdsson noch hoffen. Er vertraut aber auch auf die Steigerungsfähigkeit von Mark Bult und möglicherweise sogar auf den Einsatz des Rechtsaußen Markus Richwien auf der Halbposition. „Ich bin selbst gespannt, wie wir das alles hinbekommen“, sagt Christophersen, der mit 83 Toren in 18 Spielen zweitbester Werfer der Füchse hinter Linksaußen Ivan Nincevic (96) ist.

In Hamburg wird Christophersen auch auf Pascal Hens treffen, der nach der EM aus der Nationalmannschaft ausgeschieden ist. „Sein Rücktritt ist auch meine Chance“, sagt der Berliner. Bislang musste er mit Hens und dem Flensburger Lars Kaufmann meist um die halblinke Position kämpfen. Bundestrainer Martin Heuberger wird gerade in einem Spitzenspiel, wie dem der Füchse beim Meister, genau hinsehen, wie sich mit Christophersen ein Spieler für die Zukunft entwickelt. Noch stehen ihm alle Wege offen. Das ist für ihn spannend genug, um nach der eigentlich enttäuschend verlaufenen EM nicht unglücklich zu sein.

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