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Martina Beck

© dpa

Biathlon: Für die Deutschen bleiben nur die vierten Plätze

Im Dauerschneefall von Hochfilzen ist die Erfolgsserie der deutschen Biathletinnen gerissen. Beim sechsten Einzelrennen des vorolympischen Winters stand am Donnerstag erstmals keine Deutsche auf dem Siegerpodest.

Bestplatzierte war nach der 15 Kilometer langen Härteprüfung in Tirol Simone Hauswald (Gosheim), die mit 2:10,3 Minuten Rückstand zum zwölften Mal in ihrer Laufbahn Vierte in einem Weltcuprennen wurde. Bereits am Vormittag hatte der dreimalige Olympiasieger Michael Greis (Nesselwang) im Männer-Rennen über 20 Kilometer als bester Deutscher ebenfalls Platz vier belegt.

Martina Beck ist ihr Gelbes Trikot los

Die Tagessiege gingen an die überragenden Russen durch Staffel-Olympiasiegerin Albina Achatowa und Maxim Tschudow. Achatowa benötigte 50:03,0 Minuten. Die ebenfalls makellos schießende Überraschungs-Zweite Eva Tofalvi aus Rumänien lag im Ziel 17,5 Sekunden zurück. Dritte wurde Swetlana Slepzowa (+49,9). Die Russin holte sich mit nun 267 Punkten das Gelbe Trikot der Weltcup-Spitzenreiterin von Martina Beck (Mittenwald/254). Beck belegte als drittbeste Deutsche hinter der auf Rang sieben einkommenden Magdalena Neuner (Wallgau) den 14. Platz.

Männer-Sieger Tschudow verwies beim dritten Weltcup-Erfolg seiner Laufbahn seinen Team-Kollegen Iwan Tscheresow (+47,6) und den Schweden Björn Ferry (+48,5) auf die weiteren Podestplätze. Michael Greis verfehlte nur eine der 20 Scheiben, lag im Ziel 54,4 Sekunden zurück und verteidigte das Rote Trikot in der Disziplin-Wertung. Das gute deutsche Resultat komplettierten der Oberhofer Alexander Wolf als Zwölfter und Toni Lang (Hauzenberg) auf dem 14. Rang.

Norweger mit stumpfen Skiern

Im Gesamtweltcup behauptete Emil Hegle Svendsen, der als 18. wie die komplette norwegische Mannschaft mit stumpfen Ski nicht in die Entscheidung um den Tagessieg eingreifen konnte, seine Führung mit 299 Punkten. Greis (243) behauptete den dritten Platz hinter dem Polen Tomasz Sikora (255). "Ich bin nicht traurig, dass mir nur sechs Sekunden zum Siegertreppchen fehlten. Im Gegenteil: Ich bin sehr glücklich über meine Leistung", sagte der dreimalige Olympiasieger aus dem Allgäu. "Beim Schießen geht's ganz gut und läuferisch bin ich auch wieder da, wo ich hingehöre, auch wenn ich mich heute nicht ganz so frisch gefühlt habe", sagte Greis.

Überglücklich feierte im Ziel Toni Lang sein bestes Biathlon-Resultat und die halbe WM-Norm. Der einstige Skilangläufer hatte im März dieses Jahres seinen Weltcup-Einstand gegeben. "Für Toni war das ein ausgezeichnetes Ergebnis", sagte Bundestrainer Frank Ullrich zum Auftritt Langs. Den vierten Platz von Greis bewertete er als sehr gut, Wolfs zwölften Rang als gut. "Drei unter den ersten 15 ist ein gutes Resultat. Auch Michael Rösch hat ansteigende Form bewiesen. Ihm fehlte bei den unnötigen zwei Liegend-Fehlschüssen etwas die Konzentration", meinte Ullrich.

Die deutschen Frauen leisteten sich im stumpfen und tiefen Schnee zu viele Schießfehler. "Das lag aber nicht am Schneefall. Ich habe Fehler gemacht", stellte die „ewige Vierte“ Hauswald klar. "Meine zwei Strafminuten beim ersten Schießen waren etwas schade, denn danach bin ich besser ins Rennen gekommen", meinte Dreifach- Weltmeisterin Neuner, die nach Trainingsrückstand noch nicht in Top-Form ist. Und Martina Beck nahm den Verlust des gelben Leibchens gelassen. "Swetlana hat es sich verdient", sagte die Mittenwalderin.

Uwe Jentzsch[dpa]

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