
© Torsten Silz/dpa
Fußball-Bundesliga: BVB als erster Bayern-Jäger: „Im Moment sieht es gut aus“
Borussia Dortmund schickt sich an, den FC Bayern im Meisterschaftskampf endlich wieder ernsthaft herauszufordern. Doch Trainer Kovac bleibt auch nach dem Sieg in Mainz bescheiden.
Stand:
Fast schon demütig und ohne die große Kampfansage an den FC Bayern München stand Borussia Dortmunds Trainer Niko Kovac nach dem vierten Bundesliga-Sieg in Folge Rede und Antwort. „Wir schauen wirklich nur auf uns und wir wollen auch bei uns bleiben“, sagte der Coach.
Der BVB ist da angekommen, wo er sich schon seit Jahren in seinem Selbstverständnis sieht: als erster Bayern-Herausforderer. „Ich weiß, dass Fußball-Deutschland schon eine Erwartungshaltung hat, dass der FC Bayern nicht alleine irgendwo wegmarschiert“, sagte Kovac.
„Keine Momentaufnahme mehr“
Mit der Abgeklärtheit eines Spitzenclubs bejubelten die Schwarz-Gelben beim 2:0 gegen den FSV Mainz 05 den nächsten Erfolg - blieben in der Liga damit zum 13. Mal nacheinander ungeschlagen. „Das ist keine Momentaufnahme mehr, sondern wirklich eine Entwicklung“, sagte Dortmunds Geschäftsführer Sport Lars Ricken mit Blick auf die famose Serie.
Zwei Spielzeiten lang hechelte der BVB seinem Selbstverständnis hinterher - nun scheint alles anders zu sein. „Ich habe hier wirklich Jahre schon erlebt. Da sind wir nach dem dritten, vierten Spieltag schon der Musik hinterhergelaufen und haben uns schon überlegt: Woran liegt es jetzt schon wieder?“, erklärte Offensivspieler Julian Brandt.
Schlotterbeck will „Meisterschaftsrennen eng halten“
Dieses Mal bleibt der BVB dran. Zwei Zähler nur beträgt der Rückstand auf die Bayern. „Unser Anspruch war, uns jetzt von Anfang an wirklich oben festzusetzen“, betonte Ricken. Lediglich zum Auftakt beim 3:3 gegen FC St. Pauli ließen die Dortmunder Punkte liegen.
Danach gab es zwar weniger Spektakel, dafür aber reihenweise Siege. „13 Punkte aus fünf Spielen – ich bin hier, um etwas zu gewinnen. Wir wollen das Meisterschaftsrennen eng halten und im Moment sieht es gut aus“, sagte Verteidiger Nico Schlotterbeck, der in Mainz nach seinem Meniskusriss im linken Knie zum zweiten Mal in Folge wieder in der Startelf stand und die Mannschaft mit ihm noch einen Tick stabiler wirkt. Doch reicht das aus, um die Münchner zu gefährden?
Sportdirektor Kehl überzeugt: Können einiges erreichen
„Ich weiß nicht, ob es einen perfekten Kader gibt, aber wir sind mit dieser Kaderzusammenstellung, an der Lars, ich, natürlich der ganze Club auch gemeinsam daran gearbeitet haben, zufrieden“, sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl im ZDF und fügte an: „Ich glaube, dass wir mit diesem Kader einiges erreichen können.“
Das Wort „Meisterschaft“ nahm Kehl aber genauso wenig in den Mund wie Trainer Kovac. „Wir müssen erst mal die Konstanz, die wir im Moment an den Tag legen, weiterhin auch halten“, betonte der 53-Jährige. „Wir arbeiten weiter fleißig. Wir haben das vierte Spiel zu null gespielt. Wir lassen wirklich sehr wenig zu. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass wir die Spiele gewinnen mit der individuellen Qualität, die wir auf den Platz bringen“, erklärte Kovac.
Brandt unverhofft vom Bankdrücker zum Matchwinner
Brandt nimmt die Rolle als Bayern-Verfolger Nummer eins jedenfalls gerne an. „Also tabellarisch können wir uns dagegen ja jetzt momentan nicht wehren“, sagte der 29-Jährige, der gegen Mainz kurzfristig und komplett unerwartet in die Startelf gerückt war.
Die Dortmunder mussten auf Torjäger Serhou Guirassy verzichten, der beim Aufwärmen mit Oberschenkelproblemen zu tun hatte. Guirassys Pech war Brandts Glück: Er bereitete sowohl das 1:0 durch Daniel Svensson als auch das 2:0 durch Karim Adeyemi vor.
© dpa-infocom, dpa:250928-930-95343/1
Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: