
© Marius Becker/dpa
Fußball-Bundesliga: Kompanys Warnung vor Zauberfuß - „Rivalität lebt in Gruppe“
Zwischen Jahreshauptversammlung und Champions-League-Gipfel trifft der FC Bayern einen Liga-Rivalen wieder. Gegen den Zauberfuß rückt ein Star in den Fokus, dessen Bayer-Bilanz zuletzt bitter war.
Stand:
Die schmerzhaften Gedanken an die großen Leverkusener Triumphe sind beim FC Bayern längst nicht vergessen. Vincent Kompany, der beim Doublegewinn der Werkself 2023/24 noch nicht im Amt war, hob die weiterhin große Rivalität der zwei Topteams hervor. „Die lebt noch in unserer Gruppe“, sagte der Münchner Fußballtrainer vor dem heißen Liga-Duell seiner Bayern mit Rückkehrer Manuel Neuer im Tor.
Jahreshauptversammlung und Champions-League-Gipfel
Ein Sieg soll am Samstag (18.30 Uhr/Sky) her, damit vor der Jahreshauptversammlung am Sonntag mit der Wiederwahl von Herbert Hainer als Präsident der stimmungsvolle Rahmen passt - und die Vorbereitung auf den Königsklassen-Knaller mit Titelverteidiger Paris Saint-Germain am Dienstag glückt. „Wir werden nicht auf einmal andere Ziele haben, weil unser Kalender nicht ideal ist“, sagte Kompany über den dicht gedrängten Spielplan.
Eineinhalb Jahre nach dem Leverkusener Double sind die Kräfteverhältnisse zwischen dem deutschen Fußball-Rekordmeister und Bayer Leverkusen angesichts von sieben Punkten Vorsprung für die Münchner längst wieder zurechtgerückt.
Die aktuell unschlagbaren Bayern eilen von Bestmarke zu Bestmarke, feierten in dieser Saison den Europarekord von 14 Siegen in 14 Pflichtspielen. „Ich glaube nie, dass eine Mannschaft unschlagbar ist“, sagte Leverkusens Trainer Kasper Hjulmand. Die Werkself hat keines der letzten 37 Liga-Auswärtsspiele verloren - zwei Partien fehlen ihr bis zum Europarekord.
„Absolutes Topspiel in der Bundesliga“
Unter Hjulmand haben sich die Rheinländer stabilisiert, holten 16 der 18 möglichen Punkte. Besser war nur, natürlich, der FC Bayern. „Es bleibt ein absolutes Topspiel in der Bundesliga“, sagte Kompany. Er ließ im Nebensatz gerne fallen, dass Experten in der vergangenen Saison vor dem Champions-League-Achtelfinale noch darüber spekuliert hätten, wer denn nun der Favorit sei. Eine Frage, die die Münchner beim 3:0 und 2:0 klar beantworteten. Dass 0:1 aus dem Pokal drei Monate zuvor in langer Unterzahl war damit abgehakt. Wer nun Favorit ist, ist keine Frage mehr.
„Bayern ist natürlich die beste Mannschaft Deutschlands und eine der besten Mannschaften in Europa“, sagte Hjulmand. Nach dem krachend gescheiterten Projekt mit Erik ten Hag ist der frühere dänische Nationalcoach der Mann, der nach der Ära von Xabi Alonso wieder für Freude unterm Bayer-Kreuz sorgt - und Hoffnungen auf eine Überraschung in München macht. „Wir haben eine neue Mannschaft. Vielleicht ist der Unterschied jetzt ein bisschen größer als letzte Saison, aber wir haben die Möglichkeit, das zu schließen“, sagte er.
Tah trifft Leverkusen wieder: Mut nehmen
Der große Umbruch wirkt bei Bayer weiter nach. „Sie haben viel Talent verloren, aber auch Talent gekauft“, analysierte Kompany den Kader-Umbau, bei dem Leverkusen unter anderem Florian Wirtz nach Liverpool und Jonathan Tah zum FC Bayern verlor. Der langjährige Bayer-Abwehrchef hat vor dem ersten Wiedersehen mit dem Ex-Club längst eine Schlüsselrolle bei den Münchnern übernommen. „Es wird ein Spiel auf sehr hohem Niveau. Sie werden mutig zu uns kommen“, sagte der Nationalspieler. „Wir werden versuchen, ihnen diesen Mut zu nehmen.“
Nur vier Gegentreffer kassierten die Münchner in dieser Liga-Saison, gleich elfmal zappelte der Ball im Netz des Leverkusener Tores. Kompany lobte die Defensivarbeit der Viererkette. „Es ist nicht nur Jonathan Tah“, sagte Kompany und zählte beinahe die komplette Mannschaft auf. „Das Gesamtpaket ist immer wichtig.“
Kompanys Warnung: „Keine blöden Fouls“
Nach Liga-Pause und Pokal-Sperre kehrt Kapitän Neuer ins Tor zurück. Seine persönliche Bilanz gegen Leverkusen war zuletzt bescheiden. Rot und Rippenbruch beim Pokal-Aus vor einem knappen Jahr, Muskelfaserriss im Königsklassen-Achtelfinale im März. Der 39-Jährige muss sich in der Allianz Arena auf eine Leverkusener Gefahr einstellen, vor der Kompany noch einmal eindrücklich warnte: die Freistöße von Zauberfuß Alejandro Grimaldo.
„Die Wahrheit ist: Einfach hoffen, dass keine blöden Fouls gemacht werden, keine Freistöße gegeben werden“, sagte Kompany, der nicht zu viel über die Stärke des rheinischen Rivalen sprechen wollte. „Mein Job ist es nicht zu entscheiden, wer der beste unserer Konkurrenten ist. Mich interessiert nur, dass wir gewinnen.“
© dpa-infocom, dpa:251031-930-232836/2
Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: