
© dpa/Bernd Weißbrod
Gelähmt nach Horrorunfall: Eishockeyspieler verklagt Gegner auf hohes Schmerzensgeld
Nach einem Foul auf dem Eis ist Mike Glemser querschnittsgelähmt. Nun geht es um Schmerzensgeld.
Stand:
Der querschnittsgelähmte Rosenheimer Eishockeyspieler Mike Glemser hat beim Landgericht München II eine Klage gegen seinen Gegenspieler auf Schmerzensgeld eingereicht. „Die Klage wurde am 27. August 2024 zugestellt“, bestätigte eine Sprecherin des Gerichts der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.
Bei dem schweren Unfall auf dem Eis war Glemser am 3. Februar 2023 in dem Oberligaspiel (dritthöchste Spielklasse) gegen den SC Riessersee nach einem Check seines Gegenspielers mit dem Kopf gegen die Bande geflogen und brach sich dabei zwei Halswirbel. Glemser lag zehn Tage im Koma und kann seitdem Arme und Beine nicht mehr bewegen.
Die Klage unter dem Aktenzeichen 12 O 2811/24 beim Landgericht München II beinhaltet eine Forderung von insgesamt 822.000 Euro, die aus Schmerzensgeld und einem Feststellungs-Antrag besteht. Die Frist der Klageerwiderung läuft noch bis 27. September. Danach wird die zuständige Richterin über das weitere Verfahren entscheiden. Glemsers Gegenspieler hat nach Angaben des Gerichts beantragt, dass die Klage abgewiesen wird.
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Der Unfall hatte damals eine große Anteilnahme ausgelöst. Bei einer Spendenaktion kamen etwa 700.000 Euro zusammen. „Mein Ziel ist es, wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen“, sagte Glemser der dpa vor einigen Monaten.
Laut „BR24“ erklärte Glemser, dass er seinen Gegenspieler schützten wollte, „um ihn vor der Öffentlichkeit zu schützen! Um ihm ein besseres Gefühl zu geben, da ich nicht wollte, dass noch ein weiteres Leben zerstört wird“, schreibt Glemser. Und weiter: „Seit dem Unfall hat er sich kein einziges Mal bei mir gemeldet oder gefragt, wie es mir geht.“ (dpa)
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