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Sport: Gewichtheber bangen bei der WM in Disneyland um Olympia

Paris - Die deutschen Gewichtheber stehen vor der dramatischsten Situation ihrer olympischen Geschichte. Die Schwerathleten laufen Gefahr, bei den Olympischen Spielen in London mit lediglich einem Mann oder im schlimmsten Fall gar nicht vertreten zu sein.

Paris - Die deutschen Gewichtheber stehen vor der dramatischsten Situation ihrer olympischen Geschichte. Die Schwerathleten laufen Gefahr, bei den Olympischen Spielen in London mit lediglich einem Mann oder im schlimmsten Fall gar nicht vertreten zu sein. Das gab es noch nie. Ursache ist das enorme Verletzungspech, das den Bundesverband Deutscher Gewichtheber heimgesucht hat.

Jetzt fährt nur noch ein Rumpfteam zur WM nach Paris, um Olympia-Punkte zu sammeln. „Die Lage ist total unbefriedigend. Ich bin zuerst wie ein angeschlagener Boxer getaumelt, der eine auf die Zwölf gekriegt hat“, bekennt Bundestrainer Frank Mantek. „Ich bin sprach- und ratlos“, sagt Präsident Claus Umbach.

Erst hatte Olympiasieger Matthias Steiner seinen Start bei den am heutigen Samstag im Pariser Disneyland beginnenden Wettkämpfen wegen einer schweren Knieverletzung abgesagt, dann folgten der ehemalige Europameister Jürgen Spieß und der diesjährige EM-Sechste André Winter. „Über 50 Prozent der Mannschaft fallen aus“, klagt Trainer Mantek. Jetzt sind drei der sechs Heber WM-Debütanten: Robby Behm, Alexej Prochorow und Simon Brandhuber.

Während das Frauen-Team mit der Olympia-Siebten Julia Rohde zuversichtlich ist, seine zwei Startplätze für London halten zu können, ist die Lage bei den Männern alarmierend. Über die Olympia-Plätze entscheiden die WM 2010 und 2011. Seit der WM 2010 in Istanbul mit Steiner als Vizeweltmeister haben die Deutschen 55 Punkte auf dem Konto und hätten so drei Athleten stellen dürfen. Nun folgt Teil zwei ohne Steiner, der in Istanbul allein 25 Zähler geholt hatte. „Realistisch betrachtet werden wir die drei Plätze verlieren“, sagt Mantek. Die Deutschen nehmen derzeit Rang 23 ein, ab Platz 25 darf nicht mal mehr ein Olympia-Starter gestellt werden. dpa

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