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Gelbe Wand. Der Friesenheimer Dietrich wird von zwei Berlinern gestoppt. Foto: dapd

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Sport: Gewonnen und geerdet

Die Füchse schrammen beim 36:32-Sieg gegen Friesenheim an einer Blamage vorbei

Berlin - Wenn nichts mehr zu gelingen scheint, ist Kampfgeist oft das letzte Mittel. Am Sonntagabend fiel das den Handballern der Füchse gerade noch zum richtigen Zeitpunkt ein – sonst hätte das Team von Dagur Sigurdsson gegen die TSG Friesenheim nicht mehr mit 36:32 (17:17) gewinnen können. So aber schrammten die Berliner gegen den Aufsteiger ziemlich knapp an einer Peinlichkeit vorbei. Durch den eigenen Sieg und den 32:31-Erfolg der SG Flensburg-Handewitt gegen die Rhein-Neckar Löwen kann sich der Berliner Bundesligist nunmehr sogar über Rang drei in der Tabelle freuen. „Ich nehme es auf meine Schultern, dass die Mannschaft nicht von Beginn an voll konzentriert war“, sagte Sigurdsson, der auch mit der Einstellung seiner Spieler nicht zufrieden war. „Nach dem vielen Lob zuletzt sind wir spätestens jetzt wieder geerdet.“

45 Minuten lang war vor 7984 Zuschauern in der Schmeling-Halle vieles gegen die Füchse gelaufen. Das eigentliche Prunkstück, die Abwehr, erwies sich als löchrig, Silvio Heinevetter dahinter im Tor hatte nicht gerade seinen besten Tag, im Angriff unterliefen den Gastgebern viele technische Fehler. So ließ sich Friesenheim nicht abschütteln. Selbst das 13:10 der Füchse in der 22. Minute brachte keine Sicherheit. Vor allem den Kreisläufer Jewgeni Pewnow (neun Tore) bekamen die Füchse nicht in den Griff. Ihr Spiel in der ersten Halbzeit war von Krampf geprägt „17 Gegentore in 30 Minuten sind einfach zu viel“, sagte Sigurdsson. Erschwerend kam hinzu, dass Kapitän Torsten Laen nach 18 Minuten bereits die zweite Strafzeit kassierte und wegen der drohenden Roten Karte fortan hauptsächlich auf der Wechselbank saß. Dass er zum Schluss dringend gebraucht werden würde, deutete sich bereits an.

Kein Wunder, dass Sigurdsson in der Halbzeit in der Kabine ungewohnt laut wurde. Der Effekt blieb zunächst aber aus. Die Friesenheimer, denen Trainer Thomas König „eine sehr gute Leistung“ bescheinigte, gingen sogar mehrmals mit zwei Toren in Führung. Letztmalig führten sie mit 26:25 (44.), scheiterten danach aber an den individuellen Stärken der Füchse-Spieler. Bartlomiej Jaszka und Alexander Petersson (jeweils sechs Tore) waren in entscheidenden Situationen erfolgreich, auch Ivan Nincevic (sieben/drei Siebenmeter) trug zur Wende bei. Mit großer Kampfkraft stemmten sich die Berliner gegen die Pleite, ließen sich auch von der offensiven TSG-Deckung nicht mehr beeindrucken und lagen beim 30:26 zehn Minuten vor Schluss erstmals mit vier Treffern vorn. „Wenn wir nur 90 Prozent unser Leistung bringen, sind wir eben nur Mittelmaß, das müssen wir akzeptieren“, lautete das Fazit von Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning.

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