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Gianni Infantino bleibt gegenüber Michel Platini loyal.

© dpa

Fifa-Präsidentschaft: Gianni Infantino will Fußball-WM mit 40 Teams

Wenn er Fifa-Präsident wird, könnte eine WM-Endrunde noch größer werden. Gianni Infantino tritt aber nur an, wenn es Michel Platini nicht tut.

Rund zwei Wochen nach seiner überraschenden Kandidatur als FIFA-Präsident hat UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino mit seinen Überlegungen über eine Aufstockung der Fußball-Weltmeisterschaften auf 40 Teams für Aufsehen gesorgt. Zudem machte der 45-Jährige deutlich, dass er seine Bewerbung um die Nachfolge von Joseph Blatter wieder aufgeben werde, sollte UEFA-Präsident Michel Platini trotz seiner derzeitigen Sperre durch die FIFA-Ethikkommission seine Kandidatur aufrechterhalten können.

„Meine Kandidatur ist keine Kandidatur gegen Michel“, sagte Infantino in einem Interview der italienischen Sportzeitung „Gazzetta dello Sport“. Wegen einer von Blatter erhaltenen dubiosen Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken ist Platini derzeit für 90 Tage gesperrt und dürfte daher nicht mehr als neuer FIFA-Boss infrage kommen.

Sollte der Franzose aber doch kandidieren, ist für Infantino das Rennen sofort wieder beendet. „Wenn er antreten kann, ziehe ich mich zurück. Das ist das Prinzip der Loyalität. Aber heute bin ich zu 100 Prozent Kandidat und gehe voran: Nicht nur für Europa, sondern für den Weltfußball“, sagte Infantino.

Um sich für den Fall der Fälle auch Stimmen außerhalb Europas zu sichern, brachte Infantino nun eine Ausweitung des WM-Feldes um acht weitere Mannschaften ins Gespräch. Damit könnte er vor allem die kleineren Ländern hinter sich vereinen.

„Ich glaube an die Ausweitung der WM, wenn man sich die Erfahrungen anschaut, die wir in Europa mit der Euro gemacht haben“, sagte Infantino am Dienstag in einem Interview der Nachrichtenagentur AP. „Schauen Sie sich die Qualifikation an, in der es einige Teams, die sich noch nie qualifiziert hatten, geschafft haben und einige Teams, die sich immer qualifiziert haben, es nicht geschafft haben“, sagte der bislang vor allem durch seine prominente Rolle bei den diversen Auslosungen bei UEFA-Wettbewerben bekannte Schweizer.

Die Aufstockung des EM-Teilnehmerfeldes auf 24 Teams ab der EM 2016 in Frankreich habe der Qualifikation eine völlig neue Dynamik gegeben. „Wenn es dir ernst mit der Entwicklung des Fußballs ist, dann musst du mehr Verbände im besten Fußball-Event der Welt involvieren: der WM“, sagte Infantino.

Die Expansionspläne Infantinos kommen für die WM 2018 aber zu spät, weil hierfür auf einigen Kontinenten bereits die Qualifikation läuft. Auch für die WM 2022 in Katar dürfte die Idee schwer umzusetzen sein, da das umstrittene Event im Winter stark verkürzt stattfinden soll. (dpa)

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