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Leo Neugebauer ist Zehnkampf-Weltmeister.

© dpa/Michael Kappeler

Gold bei Leichtathletik-WM in Tokio: Leo Neugebauer krönt sich zum Weltmeister im Zehnkampf

Erstmals seit sechs Jahren kommt der Zehnkampf-Weltmeister aus Deutschland. Neugebauer setzt sich im 1500-Meter-Lauf entscheidend durch. Zuvor waren viele Kontrahenten vorzeitig gescheitert.

Stand:

Leo Neugebauer ist neuer Weltmeister im Zehnkampf. Der 25-Jährige gewann bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio mit 8804 Punkten. Der Olympia-Zweite hatte am Schlusstag der Titelkämpfe in der japanischen Metropole nach einem spannenden 1500-Meter-Lauf einen Vorsprung von gerade einmal 20 Punkten auf Ayden Owens-Delerme aus Puerto Rico. Bronze gewann der Amerikaner Kyle Garland.

Der Mainzer Niklas Kaul, der bei der WM 2019 Gold gewonnen hatte, arbeitete sich bei seiner spannenden Aufholjagd vor allem dank einer starken Speerwurf-Vorstellung noch auf Rang vier vor.

Anders als in Budapest und Paris

Bei den Weltmeisterschaften vor zwei Jahren in Budapest war Neugebauer als Halbzeit-Führender auf Rang fünf zurückgefallen. Auch bei den Olympischen Spielen in Paris war er auf Goldkurs und gewann am Ende Silber.

Diesmal setzte er sich erst im Speerwurf an die Spitze. Im abschließenden 1500-Meter-Lauf kämpfte er sich dann zum Titel durch.

Leo Neugebauer ist Zehnkampf-Weltmeister.

© Michael Kappeler/dpa

Für Neugebauer ist es der erste große Titel. Der in den USA lebende und für den VfB Stuttgart startende Mehrkämpfer hatte im vergangenen Jahr den deutschen Uralt-Rekord von Jürgen Hingsen auf 8.961 Punkte verbessert.

Viele Zehnkämpfer scheitern vorzeitig

Im Nationalstadion meisterte Neugebauer einen verrückten Zehnkampf am besten. Er profitierte dabei auch vom Aus des norwegischen Topfavoriten Sander Skotheim nach einer Disqualifikation im Hürden-Lauf. „Der zweite Tag war echt geil, ich habe die Crowd ausgenutzt. Es hat mega Spaß gemacht“, sagte Neugebauer. Die Saison sei eine Achterbahnfahrt gewesen, mit Höhen und Tiefen. Umso schöner sei das goldene Ende, „denn damit hatte ich gar nicht gerechnet“.

Eingehüllt in Deutschland-Fahnen machten sich der König der Athleten und die Staffel auf die Ehrenrunde. „Es war einfach wirklich eine saugeile Teamleistung“, sagte Schlussläuferin Lückenkemper. „Ich wusste auch nicht bei Überquerung der Ziellinie: Hat’s gereicht oder hat’s nicht gereicht.“ Innig umarmte sie sich mit Trainingskollege Noah Lyles, nachdem der wenig später die USA zum Titel führte.

Tokio-Olympiasieger Damian Warner ging wegen Achillessehnenproblemen gar nicht erst an den Start, Medaillenkandidat Simon Ehammer aus der Schweiz beendete den Wettkampf nach einer Nullnummer im Hochsprung.

Der Deutsche Till Steinforth gab mit Schmerzen auf. Mehr als ein Drittel der gemeldeten Zehnkämpfer beendete den Wettkampf nicht.

Für den Deutschen Leichtathletik-Verband war es die vierte Medaille in Tokio und die erste goldene. Bei den Titelkämpfen vor zwei Jahren in Budapest war das deutsche Team bei den Medaillen noch leer ausgegangen. (dpa)

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