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Jannik Sinner feiert seinen Coup über Novak Djokovic.

© Reuters/Edgar Su

Update

Überraschung bei den Australian Open: Sinner stoppt Djokovic und zieht ins Endspiel ein

Sinner erreicht zum ersten Mal das Finale eines Grand-Slam-Turniers. Dort trifft er auf Daniil Medwedew.

Der Italiener Jannik Sinner hat Titelverteidiger Novak Djokovic im Halbfinale der Australian Open entzaubert und erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier das Endspiel erreicht. Sinner setzte sich am Freitag in Melbourne gegen den serbischen Weltranglisten-Ersten etwas überraschend mit 6:1, 6:2, 6:7 (6:8), 6:3 durch.

Für Djokovic, der die Australian Open zehnmal gewonnen hat, war es die erste Halbfinal-Niederlage bei seinem Lieblingsturnier überhaupt. Sinner verwandelte nach 3:22 Stunden seinen zweiten Matchball.

Im Finale am Sonntag bekommt es Sinner mit dem Russen Daniil Medwedew zu tun, der sich nach fünf Sätzen gegen Alexander Zverev durchsetzte.

„Es war ein sehr schweres Spiel. Ich habe richtig gut angefangen und hatte den Eindruck, dass er sich nicht richtig gut fühlt“, sagte Sinner nach seiner eindrucksvollen Vorstellung. „Ich habe letztes Jahr im Halbfinale von Wimbledon gegen ihn verloren, daraus habe ich viel gelernt“, sagte der Italiener. „Im Finale zu stehen, ist großartig. Ich werde mit einem Lächeln auf den Platz gehen.“

Djokovic wirkte seltsam gehemmt

Sinner startete in der Rod Laver Arena furios und nahm Djokovic sofort den Aufschlag ab. Der Weltranglisten-Erste wirkte seltsam gehemmt und leistete sich viele vermeidbare Fehler. Sinner, der bereits Ende des vergangenen Jahres zwei von drei Duellen mit Djokovic gewonnen hatte, brauchte so nicht einmal sein bestes Tennis zu spielen, um sich nach nur 35 Minuten den ersten Satz mit 6:1 zu holen.

Auch im zweiten Durchgang bestimmte der Italiener in seinem erst zweiten Halbfinale auf Grand-Slam-Niveau das Geschehen nach Belieben. Djokovic trat auf seinem absoluten Lieblingsplatz ungewohnt emotionslos auf und ließ das Geschehen ohne große Regung über sich ergehen.

Erst als er beim Stand von 2:4 einen Breakball abwehrte, pushte sich der Serbe. Sofort war das Publikum da und versuchte, Djokovic nach vorn zu treiben. Doch Sinner blieb cool und holte sich nach nur 73 Minuten auch den zweiten Satz. 29 leichte Fehler standen zu diesem Zeitpunkt für Djokovic zu Buche - so schlecht hatte der 36-Jährige in Melbourne gefühlt noch nie gespielt.

Erst im dritten Durchgang steigerte sich Djokovic und entdeckte sein Kämpferherz. Doch Sinner schlug weiter unglaublich gut auf und gestattete dem Serben im gesamten Match keinen einzigen Breakball. Dennoch rettete sich Djokovic in den vierten Satz, auch weil er im Tiebreak einen Matchball abwehren konnte. Doch Sinner blieb konzentriert, schaffte im vierten Satz das Break zum 3:1 und war danach nicht mehr zu stoppen. (dpa)

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